Der Schulstart ist der perfekte Anlass, Geldthemen in der Familie neu zu ordnen: Von der ersten eigenen Karte über ein kostenloses Kinderkonto bis zum fairen Taschengeld – jetzt legen Sie die Basis für finanzielle Selbstständigkeit. Gleichzeitig profitieren Sie von saisonalen Angeboten der Banken und typischen Back‑to‑School‑Deals im Handel. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie ein Kinderkonto auswählen, Taschengeld sinnvoll staffeln und mit smarten Einstellungen Kostenfallen vermeiden – inklusive Beispielbudgets und sofort umsetzbarer Checkliste.
Warum der Schulstart der beste Zeitpunkt ist
Wenn die Sommerferien enden, stehen viele Anschaffungen an: Heftpakete, Sportzeug, ÖPNV‑Ticket, ein neuer Ranzen oder Laptop – die Ausgaben häufen sich. Genau dann lohnt es sich, das Thema Kinderkonto und Taschengeld strategisch anzugehen. Sie schaffen klare Strukturen für Einmal‑ und Monatskosten, trennen Sparziele sauber von Alltagsgeld und geben Ihrem Kind einen motivierenden Rahmen für erste Geldentscheidungen.
Zugleich bewerben Banken zum Spätsommer traditionell verstärkt ihre Jugendkonten. Für unter 18‑Jährige ist die Kontoführung in der Regel kostenlos, oft gibt es eine Girocard oder eine Prepaid‑/Debitkarte inklusive und praktische App‑Funktionen wie Ausgabenlimits oder Bezahlsperren. Wer jetzt vergleicht und gezielt auswählt, spart Gebühren und Nerven – und Ihr Kind lernt früh, Geld sicher zu nutzen.
Was genau ist ein Kinderkonto?
Ein Kinderkonto (auch Jugendkonto oder Taschengeldkonto) ist ein Girokonto auf Guthabenbasis, das auf den Namen des Kindes läuft. Rechtlich bleiben die Eltern bzw. gesetzlichen Vertreter in der Verantwortung: Sie eröffnen das Konto, stimmen wesentlichen Einstellungen zu und legen Grenzen fest. Eine Überziehung ist bei seriösen Kinderkonten nicht möglich – damit schützt die Bank vor Schulden, und Ausgaben sind nur im Rahmen des vorhandenen Guthabens möglich.
Praktisch bedeutet das: Geld eingehen lassen (Taschengeld, Geldgeschenke, kleinere Nebenjobs ab zulässigem Alter), Geld per Karte oder digital ausgeben und jederzeit den Kontostand in der Banking‑App sehen. Viele Anbieter erlauben Unterkonten („Töpfe“) für Sparziele, etwa Klassenfahrt, neues Fahrrad oder Weihnachtswünsche. So lernen Kinder, Einnahmen zu planen, Ziele zu definieren und Disziplin beim Sparen zu entwickeln.
Girokonto, Prepaid‑Karte oder App‑Konto? So treffen Sie die richtige Wahl
Verschiedene Lösungen klingen ähnlich, unterscheiden sich aber in wichtigen Punkten. Entscheidend sind Kosten, Bedienbarkeit, Jugendschutzfunktionen und die Frage, ob Bargeldabhebungen in Ihrem Alltag eine Rolle spielen.
Ein klassisches Jugend‑Girokonto bei einer Filial‑ oder Direktbank bietet meist die beste Mischung aus Null‑Euro‑Kontoführung (u18), Girocard für den Alltag (Bäcker, Kiosk, Schulkantine) und einer App mit Freigaben durch die Eltern. Bargeld bekommen Kinder an institutseigenen oder Partner‑Automaten. Für Familien, die regional verankert sind oder oft Bargeld nutzen, ist das bequem und günstig.
Eine Prepaid‑ oder Debitkarte ohne vollwertiges Girokonto wirkt auf den ersten Blick unkompliziert. Sie laden einen Betrag auf, das Kind gibt ihn aus – fertig. Aber: Ohne echtes Konto fehlen oft Unterkonten, Überweisungen und ein klarer Überblick über wiederkehrende Zahlungen (z. B. Handy‑Prepaid). Für die Schulrealität mit Klassenfahrten, Kantinen‑Apps und Vereinsbeiträgen ist ein vollwertiges Jugendkonto meist flexibler.
Taschengeld: Wie viel ist sinnvoll – und wie oft auszahlen?
Taschengeld ist Erziehungs‑ und Lerninstrument, nicht Belohnungssystem. Wichtig ist eine feste Regel: regelmäßig, pünktlich, ohne Kopplung an Noten oder Hausarbeiten. Für jüngere Kinder hat sich eine wöchentliche Auszahlung bewährt, bei älteren eine monatliche. Die Beträge steigen mit dem Alter moderat an und sollten zum Familienbudget passen.
Orientieren Sie sich an üblichen Spannen für Deutschland: Im Grundschulalter sind kleinere Beträge pro Woche sinnvoll, im Übergang zur weiterführenden Schule ein Wechsel auf monatliche Beträge mit leicht größerem Verantwortungsbereich (z. B. Kleinanschaffungen, Teile für Hobbys). Ab 14 bis 16 Jahren kann das Kind größere Wünsche (Sneaker, Kopfhörer) durch planvolles Sparen aus dem eigenen Budget finanzieren. Entscheidend ist Konsistenz über viele Monate – so entsteht Planungssicherheit.
Ein Budget fürs Schuljahr: So trennen Sie Einmal‑ und Monatskosten
Zum Schulstart entstehen Einmalposten (z. B. Hefte und Ordner, Sportzeug, eventuell Ranzen oder Tablet) neben laufenden Ausgaben (Pausenverpflegung, Vereinsbeiträge, Handy‑Prepaid, Schulweg). Teilen Sie deshalb in drei Töpfe: ein einmaliges Startpaket für Anschaffungen wie Hefte, Sportzeug oder Ranzen (z. B. grob 150–250 € je nach Klasse und Ausstattung), einen Monatstopf für wiederkehrende Ausgaben wie Schulkleinkram, Snacks oder Vereinsbeiträge (typisch 20–40 €; je nach ÖPNV‑Ticket zusätzlich) und einen Ziele‑Topf zum Sparen (etwa 10–20 € pro Monat für Klassenfahrt, Fahrrad oder Weihnachtswunsch). Diese Struktur lässt sich in den meisten Banking‑Apps abbilden. Taschengeld fließt auf das Hauptkonto, ein fixer Anteil wird automatisch in „Ziele“ verschoben. Das schult den Umgang mit Budgets und verhindert, dass Sparziele vom Alltag „aufgefressen“ werden. Taschengeld fließt auf das Hauptkonto, ein fixer Anteil wird automatisch in „Ziele“ verschoben. Das schult den Umgang mit Budgets und verhindert, dass Sparziele vom Alltag „aufgefressen“ werden.
Schritt für Schritt: Kinderkonto eröffnen – so geht’s schnell und sicher
Die Kontoeröffnung ist einfacher als gedacht, wenn Sie die Unterlagen parat haben. Online oder in der Filiale brauchen Sie in der Regel: Personalausweis oder Reisepass der Eltern, Geburtsurkunde oder Ausweis des Kindes, Meldeadresse und bei Online‑Eröffnung zusätzlich ein Video‑Ident. Beide Sorgeberechtigten müssen je nach Bank zustimmen. Planen Sie ein paar Minuten für die Jugendschutz‑Einstellungen ein: Ausgabenlimits, Händlerkategorien, Online‑Bezahlen, Bargeldabhebung.
Tipp: Hinterlegen Sie gleich die E‑Mail‑Adresse und Telefonnummer des Kindes in der App (wenn vorhanden) – so lernt es, selbstständig die Umsätze zu checken und Push‑Hinweise zu verstehen. Gleichzeitig bleiben Sie als Eltern im „Cockpit“ und geben bei Bedarf Zahlungen frei oder setzen neue Limits.
Bezahlen im Alltag: Girocard, Mobile Payment & Online‑Käufe
In Deutschland ist die Girocard an Schulkiosken, Bäckern und in vielen Kantinen weit verbreitet – kontaktloses Bezahlen erleichtert den Alltag. Eine Debitkarte (z. B. Visa Debit) eignet sich zusätzlich für Online‑Einkäufe mit Altersfreigabe, In‑App‑Käufe sollten Sie in der App gezielt sperren oder nur mit Freigabe erlauben. Mobile Payment am Smartphone ist für Minderjährige je nach Bank möglich; die Eltern bestimmen, ob und auf welchem Gerät die Karte hinterlegt wird.
Regel Nummer eins: Nie PIN und Karte zusammen aufbewahren. Regel Nummer zwei: Kaufbelege sammeln und abends kurz gemeinsam den Kontostand prüfen – das schafft Transparenz. Und Regel Nummer drei: Für Online‑Shops ohne klare Impressen oder überzogene Abo‑Versprechen gilt ein Lern‑„Stoppschild“: Nicht klicken, erst prüfen.
Sicherheit & Jugendschutz: So stellen Sie die App richtig ein
Gute Kinderkonten bieten heute fein justierbare Schutzmechanismen: Tages‑, Wochen‑ und Monatslimits, Bezahlsperren für Glücksspiel und abofreudige Anbieter, Geo‑Sperren außerhalb Europas (praktisch für Klassenfahrten), automatische Push‑Infos an Eltern und Kind sowie die Möglichkeit, die Karte in Sekunden zu sperren und wieder zu entsperren. Nutzen Sie diese Funktionen konsequent.
Sinnvoll ist außerdem eine „Händler‑Whitelist“ für die ersten Wochen: Erlauben Sie nur Supermärkte, Drogerien, Bäcker, Buchhandlungen und ÖPNV‑Automaten. Später weiten Sie die Liste aus. Für App‑Stores und In‑App‑Käufe empfehlen sich Einzelfreigaben oder die Grundeinstellung „gesperrt“. So üben Kinder, vor dem Kaufen kurz nachzudenken – und Sie vermeiden wiederkehrende Kleckerbeträge.
Gebühren clever vermeiden: Worauf Sie beim Kinderkonto achten sollten
Unter 18 ist die Kontoführung bei den meisten Anbietern gebührenfrei. Dennoch lohnt der Blick ins Kleingedruckte: Einige Banken verlangen Preise für Ersatzkarten, SMS‑TANs, bestimmte Bargeldabhebungen oder Karteneinsätze im Ausland. Prüfen Sie, an welchen Automaten Ihr Kind kostenlos Geld bekommt (Verbund/Partnerbanken) und ob Fremdwährungsentgelte bei Klassenfahrten anfallen. Für Online‑Bezahlen ist eine Debitkarte oft günstiger als eine zusätzliche Prepaid‑Kreditkarte.
Achten Sie auch darauf, dass kein Dispo eingeräumt wird und Lastschriften, die das Guthaben überschreiten, automatisch zurückgehen. So bleiben Kosten kalkulierbar. Bonusaktionen zum Schulstart (z. B. Startguthaben) sind nett, sollten aber nicht über fehlende Funktionen oder ungünstige Automaten‑Netze hinwegtäuschen.
Zinsen mitnehmen: Tagesgeld & Unterkonten für Sparziele
Viele Banken bieten für Minderjährige solide Tagesgeldzinsen auf begrenzte Beträge. Kombinieren Sie deshalb das Kinderkonto mit einem Tagesgeld‑Unterkonto auf den Namen des Kindes. Vorteil: Das Alltagsgeld bleibt getrennt, Zinsen wirken sichtbar und motivierend. Richten Sie Daueraufträge ein – etwa 20 % des Taschengelds wandern automatisch ins Sparziel „Klassenfahrt“ oder „neues Fahrrad“. Visualisierte Fortschrittsbalken in den Apps wirken Wunder für die Motivation.
Wichtig: Der Freistellungsauftrag kann auch für das Kind gestellt werden, damit Zinsen bis zum Sparer‑Pauschbetrag steuerfrei bleiben. Dokumentieren Sie regelmäßige Einzahlungen als Taschengeld/Geschenk, damit stets klar ist, woher das Geld stammt – das ist auch bei größeren Geldgeschenken von Großeltern sinnvoll.
Familienregeln, die funktionieren: Der Taschengeld‑Vertrag
Klare Regeln machen den Umgang mit Geld entspannter – für Eltern und Kinder. Legen Sie gemeinsam fest, was aus dem Taschengeld bezahlt wird und was nicht, wie mit Wünschen umgegangen wird und wie Sparziele erreicht werden. So vermeiden Sie Dauer‑Diskussionen und trainieren gleichzeitig Finanzkompetenz.
• Auszahlungstermin & Rhythmus (wöchentlich bei Jüngeren, monatlich ab ca. 10 J.)
• Was aus Taschengeld bezahlt wird (Süßes, Games‑Guthaben, Kino) und was nicht (Hefte für die Schule, Grundausstattung Kleidung)
• Fixer Sparanteil (z. B. 10–20 %) und Umgang mit Geldgeschenken (Anteil ins Sparziel)
• Regeln für Online‑Käufe & In‑App‑Zahlungen (Freigabeprinzip, Maximalbetrag pro Kauf)
• Vorgehen bei Verlust der Karte (sofortige Sperre via App, Ersatz)
• Monats‑Review: Kurzgespräch zu Ausgaben & Fortschritten beim Sparziel
Geld lernen im Alltag: Pädagogische Quick‑Wins ohne Zeigefinger
Kinder lernen am schnellsten, wenn Geld greifbar wird. Lassen Sie Ihr Kind beim Wocheneinkauf mitdenken: Grundpreise vergleichen, Angebote richtig einordnen, an der Kasse den Betrag schätzen. Geben Sie für den Kiosk einen Mini‑Warenkorb vor („2 Teile, max. 3 €“) und besprechen Sie die Entscheidung später kurz.
Hilfreich ist auch die „72‑Stunden‑Regel“ für größere Wünsche: Drei Tage warten, ob der Wunsch bleibt. Parallel erstellt das Kind eine Mini‑Sparplanung in der App („Ich lege drei Wochen je 5 € zurück und verkaufe ein altes Spiel für 10 €“). So entsteht Stolz auf selbst erreichte Ziele – ein Gefühl, das langfristig teure Impulskäufe ersetzt.
Beispiel‑Budgets nach Alter: So behalten Kinder den Überblick
Für die Praxis helfen grobe Rahmenwerte – passen Sie sie an Ihr Familienbudget und an regionale Preise an. Wichtig ist die Struktur, nicht der exakte Euro‑Betrag. Im Alltag gilt: lieber etwas kleiner starten und nach drei Monaten anheben, wenn das Kind gut plant.
Für 8–10 Jahre: Wöchentliches Taschengeld, z. B. ein einstelliger Eurobetrag. Zweck: kleine Süßigkeiten, kleine Sammelkarten, gelegentlich ein Heft für das Lieblingsmagazin. Ein fixer Anteil (z. B. 10 %) fließt ins Sparziel „Bücherwunsch“.
Für 11–13 Jahre: Wechsel auf monatliche Zahlung im unteren zweistelligen Bereich. Zweck: Kino, gelegentliche App‑Guthaben, kleine Modewünsche. In der App zwei Töpfe anlegen („Alltag“, „Sparen“) und monatlich automatisch umbuchen. Eltern zahlen weiterhin Schulmaterial und Grundkleidung – klare Rollenteilung.
Für 14–16 Jahre: Monatliche Beträge im mittleren zweistelligen Bereich. Zweck: Hobbys, Treff mit Freunden, Modewünsche, anteilig Handy‑Prepaid. Zusätzlich ein drittes Unterkonto „Extras“ für größere Anschaffungen (z. B. Kopfhörer) – Ziel mit Datum festlegen, Fortschritt sichtbar machen.
Schulstart‑Saison nutzen: Angebote clever einordnen
Im Spätsommer werben Banken oft mit Startguthaben für Jugendkonten oder Zusatzkarten. Prüfen Sie, ob die Aktion an Bedingungen geknüpft ist (Mindestzahlungseingang, aktive Nutzung, Werbe‑Einwilligungen) und ob Funktionen & Automatennetz passen. Ein einmaliger Bonus ist nett, aber die täglichen Gebühren‑Details entscheiden über die Ersparnis.
Auch der Handel lockt mit Back‑to‑School‑Bundles (Hefte, Ordner, Stifte). Rechnen Sie nach: Grundpreise pro Blatt/Heft sind häufig günstiger als bunte Sets. Eine offene Einkaufsliste in der Notizen‑App mit Priorität „muss“ vs. „kann“ verhindert Spontankäufe. Wer neu ein Budget fürs Pausenbrot setzt, profitiert von Mehrfachpackungen (z. B. Naturjoghurt, Obst, Brotaufstrich) statt einzelner Snacks – günstiger und nachhaltiger.
Recht & Formalien in Kurzform: Was Eltern wissen sollten
Minderjährige können ein Konto nur mit Zustimmung der Sorgeberechtigten eröffnen. Verträge, die sie ohne ausreichendes Guthaben schließen würden, sind in der Regel nicht wirksam – eine Überziehung sollte bei Kinderkonten ausgeschlossen sein. Für Zinsen auf Tagesgeld gilt auch beim Kind der Sparer‑Pauschbetrag; stellen Sie dafür einen Freistellungsauftrag auf den Namen des Kindes. Bei Geldgeschenken in nennenswerter Höhe empfiehlt sich eine kurze Notiz (Anlass, Schenkende) für die eigenen Unterlagen.
Für Nebenjobs gelten Altersgrenzen und Höchstdauern; alles darüber hinaus sprengt den Rahmen dieses Ratgebers. Wichtig ist: Das Kinderkonto bleibt ein Lerninstrument. Große Summen für langfristige Ziele gehören auf ein separates Sparkonto bzw. Tagesgeldkonto auf den Namen des Kindes – getrennt vom Alltagsbudget.
Kontoeinstellungen, die Geld sparen: Die besten Praxis‑Setups
Stellen Sie Limits so ein, dass der Alltag reibungslos läuft, aber Fehlkäufe spürbar begrenzt werden. Beispiel: Bargeldabhebung maximal 20 € pro Vorgang, Kartenzahlungen bis 25 € ohne Freigabe (darüber mit Eltern‑OK), Online‑Zahlungen standardmäßig gesperrt und nur im Einzelfall freigeben. Aktivieren Sie Push‑Meldungen für jede Buchung an beide Geräte – so sehen Kinder sofort, dass Geld „weniger“ wird, und lernen, Umsätze zuzuordnen.
Praktisch sind außerdem Kategorisierungen in der App („Lebensmittel“, „Mobilität“, „Hobbys“). Nach dem ersten Monat setzen Sie sich zehn Minuten zusammen, schauen die Diagramme an und überlegen, welche Kategorie künftig ein Limit bekommt. Dieses Mini‑Finanz‑Meeting macht Spaß, wenn Sie es mit einem kleinen Ritual verbinden (z. B. „Budget‑Pizzaabend“ am Monatsende).
Klassenfahrten & Ausland: Gebühren im Blick behalten
Sobald es ins Ausland geht, prüfen Sie Fremdwährungsgebühren und Automatenentgelte. Viele Jugendkonten erlauben kostenlose Abhebungen nur im Heimatverbund. Für eine Klassenfahrt lohnt sich ein Mini‑Plan: Wie viel Bargeld pro Tag? Welche Karte funktioniert am Zielort? Kann die Karte bei Verlust aus der App sofort gesperrt werden? Packen Sie die Support‑Hotline der Bank ins Handy – für den Notfall.
Wenn Ihr Kind eine Reise‑ oder Kantinen‑App nutzt, richten Sie kleine Guthaben vorab ein statt großer Summen. So bleibt der Schaden bei einem Fehlkauf gering und die Übersicht gut. Nach der Rückkehr räumen Sie gemeinsam auf: Restguthaben zurück, Karte checken, Limits wieder auf Alltagsniveau setzen.
Motivation statt Moral: So bleibt das Thema positiv
Kinderkonto und Taschengeld funktionieren am besten, wenn Sie Erfolge sichtbar machen. Feiern Sie erreichte Sparziele, hängen Sie das nächste Ziel sichtbar an den Schreibtisch oder in die App‑Übersicht (etwa als Hintergrundbild). Erlauben Sie zwischendurch kleine „Gönn‑Dir‑Käufe“ – Wer nur spart, verliert den Spaß. Wichtig ist die Balance: Ein fester Sparanteil plus freier Betrag pro Monat ergibt Freiheit ohne Kontrollverlust.
Ein weiterer Motivationsbooster sind kleine Nebenverdienste im erlaubten Rahmen (Alt‑Spielzeug verkaufen, Botengänge in der Nachbarschaft, Pfandflaschen zum Automaten). Lassen Sie das Kind den Erlös selbst einzahlen – der Moment am Automaten oder in der App („+10,00 €“) wirkt stärker als jede Ermahnung.
Checkliste zum Schulstart: In 30 Minuten vom Plan zur Praxis
Bevor die Schule wieder beginnt, bringen Sie Struktur in Geldthemen. Mit dieser kompakten Checkliste sind Sie schnell startklar – ideal für einen Samstagvormittag.
• Anbieter wählen, Kinderkonto eröffnen (Unterlagen bereitlegen), Karte bestellen
• App installieren: Eltern‑ und Kinder‑Login einrichten, Push‑Meldungen aktivieren
• Limits setzen: Tages‑/Monatsbudget, Bargeld, Online‑Zahlungen, Händler‑Whitelist
• Unterkonten/Töpfe anlegen: „Startpaket“, „Monat“, „Ziele“; Dauerauftrag fürs Sparen
• Taschengeld‑Regeln schriftlich festhalten: Rhythmus, Zweck, Sparanteil, Reviews
• Budget initial füllen: Einmalbetrag für Startpaket (z. B. 200 €), erstes Taschengeld überweisen
• Bezahlwege testen: 1x Karte im Supermarkt, 1x kontaktlos am Automaten, 1x Online‑Kauf mit Freigabe (altersgerechter Shop)
• Dokumente ergänzen: Freistellungsauftrag fürs Kind (Zinsen), Notiz zu Geldgeschenken
• Klassenfahrt/ÖPNV planen: Gebühren prüfen, Limits anpassen, Hotline in Kontakte
• Monats‑Termin setzen: 10‑Minuten‑Budget‑Review im Familienkalender
Fazit: Schulstart als Chance für Geldkompetenz nutzen
Ein gut eingerichtetes Kinderkonto und eine klare Taschengeld‑Struktur sind am Schuljahresanfang Gold wert. Sie sparen Gebühren, vermeiden Spontankäufe und stärken die Selbstständigkeit Ihres Kindes.
Mit Limits, Unterkonten und klaren Regeln setzen Sie den Rahmen – und Ihr Kind füllt ihn mit ersten, eigenen Entscheidungen. So wird der Schulstart nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell ein guter Neuanfang.