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Pfandtricks legal: Mehrweg klug einsetzen

Kurz erklärt: So nutzen Sie Deutschlands Pfandsystem rechtssicher, setzen auf cleveres Mehrweg und senken Ihre Alltagskosten spürbar – ohne Grauzonen.

Mehrweg ist kein Moralthema, sondern eine handfeste Sparstrategie: Wer die Regeln kennt, Kisten und Becher klug in den Alltag integriert und Pfandbons nicht versickern lässt, spart jeden Monat – und reduziert gleichzeitig Müll. 2025 ist dafür ein besonders guter Zeitpunkt: Die Pfandpflicht wurde in den letzten Jahren ausgeweitet, die Mehrwegangebotspflicht im To‑go‑Bereich greift, und große Handelsketten haben Rückgabe‑ und Annahmesysteme vereinfacht. Dieser Praxis‑Guide zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie das Maximum aus Einweg‑Pfand und Mehrweg herausholen, ganz legal und alltagstauglich.

Viele „Tricks“ sind eigentlich simple Routinen: zwei Kisten rotieren lassen, Pfandbons sofort einlösen, To‑go‑Mehrweg nutzen, Flaschen richtig lagern – und die Rückgaberegeln kennen. So wandelt sich Pfand von „Kleingeld nebenbei“ zu einem strukturierten Baustein Ihres Haushaltsbudgets. Legen wir los.

Einordnung: Wie Pfand & Mehrweg 2025 funktionieren

Das deutsche Pfandsystem unterscheidet grob zwischen Einweg mit Einheits‑Pfand und Mehrweg mit variablen Pfandbeträgen. Einweg‑Getränkeverpackungen aus PET und Dosen tragen in der Regel 25 Cent Pfand – unabhängig von Marke oder Inhalt. Mehrwegflaschen (Glas und PET) laufen im Kreislaufsystem: Sie werden gespült und wieder befüllt, der Pfandbetrag liegt häufig bei 8 oder 15 Cent pro Flasche, Spezialformen können abweichen. Wichtig: Der Pfandbetrag ist kein Preisbestandteil, sondern ein hinterlegtes „Pfandguthaben“, das Sie bei korrekter Rückgabe komplett wiedererhalten.

 

Für Ihren Geldbeutel zählt weniger die Debatte „Einweg oder Mehrweg“, sondern die clevere Umsetzung im Alltag: Wo können Sie Mehrweg sinnvoll nutzen, welche Produkte gibt es als Mehrweg‑Variante, welche To‑go‑Angebote mit Pfand lohnen sich, und wie holen Sie Ihr Pfand schnellstmöglich zurück? Die Antworten sind oft einfacher, als man denkt – vorausgesetzt, Sie kennen die aktuellen Regeln.

Recht & Regeln 2025: Was gilt – kurz & klar

In den letzten Jahren gab es wichtige Aktualisierungen, die den Alltag vereinfachen und das Sparen fördern. Für Einweg gilt: Die Pfandpflicht umfasst inzwischen auch viele Milch‑ und Milchmischgetränke in Einweg‑Kunststoffflaschen; der Pfandbetrag beträgt mindestens 25 Cent. Mehrweg‑To‑go ist seit 2023 Pflichtangebot: Gastronomie und viele Läden müssen zu Einweg‑Bechern und bestimmten To‑go‑Verpackungen eine Mehrweg‑Alternative anbieten – meist gegen kleines Pfand.

Bei der Rückgabe pfandpflichtiger Einwegverpackungen zählt das Material (PET/Dose), nicht die Marke. Größere Verkaufsstellen nehmen pfandpflichtige Einweggebinde dieser Materialart zurück, selbst wenn die konkrete Marke dort gar nicht verkauft wird. Und: Ist das Pfandkennzeichen erkennbar, müssen Händler auch verformte Einwegverpackungen annehmen – falls der Automat sie nicht erkennt, von Hand. Das schützt Ihr Pfandguthaben auch dann, wenn Dosen in der Tasche eingedrückt wurden.

Einweg‑Pfand: 25‑Cent‑Standard und Ausweitung

Einwegflaschen aus Kunststoff und Getränkedosen sind fast immer pfandpflichtig; der Standardbetrag liegt bei 25 Cent. Seit 2024 fällt das Einwegpfand auch auf Milch, Milchmischgetränke und trinkbare Milcherzeugnisse in Einweg‑Kunststoffflaschen an – vom Kakao bis zum Trinkjoghurt. Für Sie bedeutet das: mehr Pfandguthaben, das Sie zurückholen können, und weniger Unsicherheit am Automaten.

Achten Sie auf das Pfandlogo (DPG‑Logo) und darauf, dass der Barcode lesbar bleibt. Einwegflaschen oder Dosen nicht stark zerknautschen, wenn Sie unsicher sind – bei funktionierenden Automaten geht zwar vieles, doch je sauberer die Rückgabe, desto schneller sind Sie fertig.

Mehrweg‑To‑go: Angebotspflicht & praktische Systeme

Für Coffee‑to‑go, Bowls und Essen zum Mitnehmen gilt seit 2023 die Mehrwegangebotspflicht. Heißt: Neben Einweg muss eine Mehrweg‑Option bereitstehen – häufig über Pfandsysteme wie RECUP (Becher) und REBOWL (Schalen). Übliche Pfandbeträge liegen bei rund 1 Euro pro Becher und 5 Euro pro Schale. Der große Vorteil: Sie geben die Behälter bei allen teilnehmenden Partnern zurück und erhalten Ihr Pfand sofort.

Kleine Betriebe mit wenig Fläche sind teils ausgenommen, müssen aber wenigstens das Befüllen mitgebrachter Behälter ermöglichen. Fragen Sie freundlich nach – die meisten Teams sind dankbar, wenn Kund:innen Mehrweg aktiv nutzen. Für Sie rechnet es sich schnell: Dauerhafte Bechereinkäufe entfallen, und das Pfand bleibt nur kurzfristig gebunden.

Rückgabe & Annahmepflicht: Ihre Rechte kennen

Verkaufsstellen mit großer Fläche (ab rund 200 m²) müssen pfandpflichtige Einwegverpackungen der Materialart, die sie verkaufen, zurücknehmen – markenunabhängig. Bei kleineren Läden ist die Pflicht enger gefasst (oft nur Marken/Sorten, die sie führen). Mehrweg geben Sie idealerweise dort zurück, wo Sie es bezogen haben – unterschiedliche Pools sorgen dafür, dass die Flaschen und Kästen wieder beim richtigen Abfüller landen.

Wichtig für den Alltag: Automaten, die eine verformte Dose ablehnen, sind kein Grund, auf Pfand zu verzichten. Der Handel muss erkennbar pfandfähige Einwegverpackungen von Hand annehmen und auszahlen. Lassen Sie sich nicht abwimmeln – freundlich bleiben, auf die Rücknahmepflicht hinweisen und sich das Pfand am Service auszahlen lassen.

Markttrends & Preise 2025: So holen Sie mehr heraus

Preislich lohnt Mehrweg an mehreren Stellen. Erstens: Pro Liter sind Getränke in Mehrweg‑Kisten (z. B. Mineralwasser, Limonade, regionale Biere) häufig günstiger als die vergleichbaren Einweg‑Einzelflaschen – die Aktionspreise im Handel zielen gezielt auf Kisten und Mehrwegpools. Zweitens: To‑go‑Mehrweg spart laufende Becher‑ und Verpackungskosten, gerade bei Vielfahrer:innen im Büroalltag. Drittens: Die „Einwegpflicht“ für viele Milchgetränke bringt zusätzliche 25‑Cent‑Pfandbons ins Haus – vorausgesetzt, Sie sammeln konsequent.

Im Jahresverlauf gibt es klare Angebotswellen: Wasser‑ und Limo‑Kisten laufen verstärkt im Frühjahr/Sommer als Wochen‑Deals, regionale Brauereien ziehen zum Volksfest‑/Sommergeschäft nach, und zum Jahreswechsel gibt es oft „Lager‑Räumungen“. Wer die Prospekte checkt oder Apps mit Angebotsalarmen nutzt, spart im Kisten‑Segment regelmäßig zweistellig pro Monat – ganz ohne Markenwechsel.

Die klugen Pfandtricks – komplett legal und sofort umsetzbar

Diese Strategien funktionieren ohne Grauzonen, lassen sich in jeden Wocheneinkauf integrieren und senken sofort Ihre Ausgaben. Entscheidend ist nicht die einmalige „Pfandtour“, sondern ein fester Ablauf, der Leergut, Bons und Mehrweg dort einbindet, wo Sie ohnehin vorbeikommen.

Im Fokus steht Praxis: kurze Wege, sichere Rückgabe, saubere Lagerung und smarte Systemwahl (Poolflaschen, To‑go‑Pfandsysteme). Mit den folgenden Tipps bauen Sie ein pflegeleichtes Pfand‑System auf, das im Hintergrund läuft – und Monat für Monat bares Geld zurückspielt.

Trick 1: Die Zwei‑Kisten‑Strategie

Halten Sie von Ihrem Lieblingsgetränk zwei identische Mehrweg‑Kisten im Kreislauf: Eine ist in Benutzung, eine steht leer bereit. Beim nächsten Einkauf nehmen Sie die leere Kiste mit und tauschen sie im Markt 1:1 gegen eine volle – Pfand wird nur verrechnet, nicht „vergessen“. So binden Sie einmalig Geld (Kasten‑ und Flaschenpfand), verlieren es aber nie aus dem Blick. Gerade bei Familienhaushalten vermeidet das System die berühmten „leeren Flaschen in allen Zimmern“.

Zusatznutzen: Sie kaufen automatisch in Kisten‑Angeboten, weil das Nachkaufen planbar ist. Und falls eine Party ansteht, skalieren Sie kurzfristig auf drei Kisten – danach geben Sie die Zusatzkiste wieder ab und haben Ihr Pfand zurück, ohne Quittungschaos.

Trick 2: Pfandbons sofort in den Grundbedarf drehen

Der größte Leergut‑Fehler ist der, Pfandbons in Taschen oder Autos „zu parken“. Gewöhnen Sie sich an, Bons direkt im gleichen Markt einzulösen – idealerweise für Standardartikel wie Milch, Haferdrink, Eier, Nudeln, Tiefkühlgemüse. So landet der Gegenwert unmittelbar in Ihrem Wochenbudget, und das Pfand wird nicht vergessen. Wer digital einkauft, fotografiert Bons zur Sicherheit ab – viele Ketten akzeptieren nur Originale; ein Foto schützt zumindest gegen Verlust und unterstützt die Erinnerung.

Praktischer Nebeneffekt: In vielen Märkten können Sie Leergut zu Beginn des Einkaufs abgeben und den Bon am Ende scannen. So reduziert Pfand Ihren Kassenbon sichtbar – das motiviert und macht die Ersparnis greifbar.

Trick 3: To‑go‑Mehrweg als Routine (RECUP/REBOWL & Co.)

Wenn Sie regelmäßig Kaffee holen oder Essen mitnehmen, steigen Sie auf ein Pfandsystem um. Becher mit rund 1 Euro Pfand und Bowls mit etwa 5 Euro Pfand können Sie in hunderten Städten zurückgeben – oft im nächsten Café, Supermarkt‑Bistro oder an der Unimensa. Der Ablauf ist simpel: Leihen, nutzen, spülen (oder spülen lassen), zurückgeben, Pfand kassieren. Einmal verinnerlicht, sparen Sie pro Woche mehrere Einwegbecher, Deckel und Boxen – und zahlen nie mehr für „Pappbecherkomfort“.

Achten Sie darauf, dass die Becher/Verdunster sauber bleiben. Manche Systeme verlangen Rückgabe innerhalb einer bestimmten Frist – in der Praxis genügt es, die Behälter zeitnah zu retournieren. Wer den Mehrweg‑Becher auf dem Schreibtisch „vergisst“, bindet unnötig Pfand.

Trick 4: Mehrweg‑Pools gezielt wählen

Nicht jede Mehrwegflasche passt in jeden Pool. Am flexibelsten bleiben Sie mit gängigen Poolflaschen (etwa NRW‑Glasflasche, Standard‑PET‑Mehrweg) großer Abfüller. Sie werden in sehr vielen Märkten angenommen. Regionale Spezialflaschen (Bügel, Sonderformate) sind charmanter, aber im Rücklauf teils umständlicher. Fürs Sparen zählt Alltagstauglichkeit: Wählen Sie die Mehrwegvariante, die Sie auf Ihren typischen Wegen bequem zurückgeben können.

Tipp: Fragen Sie beim ersten Kauf, ob der Markt die Flaschen sicher annimmt. So vermeiden Sie „Rückfahrten“ nur fürs Leergut.

Trick 5: Lagerung & Qualität – Pfandguthaben schützen

Bewahren Sie Einwegdosen und ‑flaschen trocken und mit lesbarem Barcode auf. Vermeiden Sie starke Hitze (Sommer, Auto), da sich Etiketten lösen können. Mehrwegflaschen gehören, wenn möglich, zurück in den Kasten. Einzelstücke in Beuteln gehen schnell kaputt oder geraten unter die Räder im Flur. Je intakter Ihr Leergut, desto schneller läuft die Rückgabe am Automaten.

Für Einweg gilt zusätzlich: Ist das DPG‑Logo noch erkennbar, muss der Handel annehmen – notfalls per Hand. Falls ein Automat wiederholt streikt, sprechen Sie das Personal freundlich an und verweisen Sie auf die Rücknahmepflicht. So sichern Sie sich Ihr Pfand – selbst bei verformten Dosen.

Trick 6: Familien‑Pfandkonto statt Sammel‑Chaos

Richten Sie einen festen Sammelplatz ein (Korb, Kiste, Schrankfach), idealerweise nahe der Wohnungstür. Einmal pro Woche gehen Pfandträger:innen „auf Bon‑Tour“. In WGs oder Familien können Sie mit einer einfachen Strichliste arbeiten: Wer abgibt, setzt einen Haken – das Pfand wandert in die Haushaltskasse oder wird für Gemeinschaftsprojekte (Pizza‑Abend) reserviert. So bleibt der Anreiz hoch, Leergut rechtzeitig zurückzubringen.

 

Digital organisiert? Eine Notiz in der Familien‑App mit Foto des Pfandbons verhindert, dass Quittungen verschwinden. Der nächste Einkauf nutzt den Bon direkt und hakt die Notiz ab.

Trick 7: Einkaufspfad optimieren – Rückgabe dort, wo Sie ohnehin sind

Weil große Märkte pfandpflichtige Einwegverpackungen materialbezogen zurücknehmen, lohnt es sich, die Rückgabetour in Ihren bestehenden Einkaufsweg zu integrieren. Wer auf dem Arbeitsweg an einem großen Supermarkt vorbeikommt, spart Extrafahrten. Prüfen Sie die Öffnungszeiten der Leergutannahme (manche Märkte limitieren späte Abendzeiten) und planen Sie fünf Minuten Puffer ein. Routine schlägt „irgendwann mal“.

Für Mehrweg hilft die Kisten‑Strategie zusätzlich: Rückgabe passiert automatisch beim Nachkauf. Auch Getränkemärkte mit Drive‑in‑Spur verkürzen die Leergutzeit – ein nützlicher Hebel, wenn Sie häufig Wasser oder Schorlen in Kisten kaufen.

Trick 8: Mehrweg im Kühlschrank denken – Konzentrate & Leitungswasser

Wer Sirup oder Schorlenkonzentrat nutzt und mit Leitungswasser mischt, reduziert Transport und Pfandflüsse. In vielen Regionen ist Leitungswasser von hoher Qualität, und ein Wasserhahnfilter oder ein Wassersprudler mit wiederverwendbaren Flaschen ergänzt das System. Das ist kein klassischer Pfandtrick, senkt aber Kosten und Kistenschlepp – und hält den Pfandkreislauf schlank.

Wichtig: CO₂‑Kartuschen für Sprudler laufen oft im Tauschsystem (alt gegen voll), teils mit separatem Pfand oder Tauschpreis. Halten Sie sie im Kreislauf, damit keine Zusatzkosten entstehen.

Hygienefragen & Sicherheit: Was ist beim Umgang wichtig?

Mehrweg lebt von Hygiene und Logistik. Spülen Sie To‑go‑Becher zügig aus, bevor sie in die Tasche wandern. Flaschen sollten restentleert zurück – das beschleunigt die Annahme. Bei Glasbruch in Kisten die Scherben sichern und die Kiste im Markt melden; das Pfand für intakte Flaschen erhalten Sie trotzdem, beschädigte Behälter werden aus dem Pool genommen.

Zu Hause lohnt eine kleine „Flaschenzone“ im Abstellraum oder am Balkon (überdacht). Dort trocknen gereinigte Mehrwegflaschen ab, bevor sie in den Kasten wandern. So vermeiden Sie Gerüche und Fliegen – und schützen Etiketten und Barcodes.

Rechtssicher sparen: Was ist ausdrücklich tabu?

Pfand „hacken“ ist keine Sparidee, sondern Betrug – dazu zählen manipulierte Barcodes, künstlich nachgeklebte Etiketten oder die Rückgabe nicht pfandpflichtiger Verpackungen mit gefälschten Kennzeichnungen. Ebenfalls nicht erlaubt ist das massenhafte gewerbliche Sammeln zur Pfandverwertung ohne Genehmigung, etwa das Ausräumen fremder Wertstoffsäcke. Bleiben Sie bei den legalen Tricks: richtig sammeln, korrekt zurückgeben, Mehrweg nutzen.

Wenn Sie unsicher sind, ob eine Verpackung pfandpflichtig ist, hilft ein Blick auf das DPG‑Logo oder die Frage im Markt. Bei Mehrweg erkennen Sie die Flaschen an der Kennzeichnung und dem robusten Material – Leergutautomaten haben oft getrennte Schlitze für Einweg und Mehrweg.

Angebote & Timing: So erwischen Sie die besten Deals

Achten Sie auf Angebotszyklen: Im Frühling und Hochsommer laufen Wasser‑ und Limonaden‑Aktionen, im Spätsommer folgen Bier‑Deals und regionale Spezialitäten. Kombinieren Sie Aktionen mit der Zwei‑Kisten‑Strategie – so kaufen Sie nur nach Bedarf, nicht nach Gefühl. Wer Getränke für Feiern plant, nimmt Leergut vorab mit, lässt es in Wert umrechnen und zahlt nur die Differenz für die frischen Kisten.

Noch ein Timing‑Trick: Leergut am Wochenanfang bringen. Automaten sind dann seltener überfüllt, und Sie gehen entspannt durch. Samstags stauen sich Schlangen; das kostet Zeit und Nerven. Falls der Automat streikt, bleibt der Service‑Schalter Ihr Freund – freundlich bleiben, Pfandregel erwähnen, Auszahlung mitnehmen.

Qualität erkennen: Einweg, Mehrweg, Kennzeichnung

Im Regal sind Einweg und Mehrweg häufig nebeneinander platziert. Achten Sie auf die gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung: „Einweg“ oder „Mehrweg“ muss klar ersichtlich sein. Bei Mehrweg lohnt der Griff zu robusten Poolflaschen – sie sind langlebig und sparen Transportwege durch regionale Kreisläufe. Bei Einweg sind große, leichte Flaschen praktisch für Ausflüge; fürs Haushaltsbudget ist Mehrweg im Kasten langfristig die sichere Bank.

Wenn Sie auf Glas setzen, denken Sie an Traglast und Stufen. PET‑Mehrweg ist leichter und bruchsicher, dafür etwas kratzanfälliger. Glas punktet bei Geschmack (viele schwören darauf) und Reinigungsbeständigkeit. Rechnen Sie kurz: Was tragen Sie regelmäßig? Was passt in Keller oder Abstellraum?

Qualität der Rückgabe: Automaten, Barcodes, Bons

Leergutautomaten sind schneller, wenn Flaschen aufrecht und nicht verklebt sind. Entfernen Sie auffällige Fremdaufkleber (Urlaubssticker) und lassen Sie Flüssigkeitsreste abfließen. Bewahren Sie Bons sicher auf – am besten direkt ins Portemonnaie. Viele Märkte drucken Gültigkeit „heute“ auf; manche akzeptieren kulant auch später. Sicherer ist: Bon im selben Einkauf einlösen. Wer mit mehreren Bons arbeitet, ordnet sie nach Markt – Bons sind meist nur in der ausstellenden Filiale gültig.

Gut zu wissen: Selbst stark verformte pfandpflichtige Einwegverpackungen sind rücknahmepflichtig, wenn das Pfandkennzeichen erkennbar ist. Weist der Automat sie ab, haben Sie Anspruch auf manuelle Annahme. So bleibt Ihr Pfandguthaben vollständig.

Nachhaltigkeitsdividende: Weniger Müll, weniger Wege, weniger Stress

Mehrweg spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Jede wiederbefüllte Flasche und jeder zurückgebrachte Becher verhindert Einwegabfall, senkt Energieaufwand und reduziert Transporte. Gleichzeitig entlastet Mehrweg Ihren Alltag: Mit der Kisten‑Strategie und festen Rückgaberoutinen ist „Getränkeversorgung“ kein spontanes Projekt mehr, sondern ein planbarer Baustein – mit kalkulierbaren Kosten.

Dasselbe gilt für To‑go: Wer zwei bis drei Stammorte hat (Kiosk, Bäckerei, Café), findet fast immer eine Rückgabestelle in Gehweite. So bleibt das Pfand nicht „unterwegs“ gebunden – und Ihre Tasche frei von Pappbechern.

Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden

Ein häufiger Fehler ist das Vermischen von Pools: Spezial‑Mehrweg in Standard‑Kisten und umgekehrt. Das verzögert die Annahme. Halten Sie Flaschen in ihrer Kiste, und wenn mal eine Flasche „falsch“ ist, geben Sie sie einzeln zurück. Zweiter Fehler: Bon‑Verlust. Schaffen Sie ein Ritual – Leergut zuerst, Bon in die Börse, dann einkaufen. Dritter Fehler: Zerknautschte Einwegdosen mit unleserlichem Code. Lagern Sie Leergut ordentlich, und verweisen Sie bei erkennbaren DPG‑Logos auf die manuelle Annahme.

Vierter Fehler: Einweg‑Becher im Büro als „Dauerlösung“. Wer täglich Coffee‑to‑go trinkt, gibt im Jahr leicht dreistellige Beträge nur für Einwegbecher & Deckel aus – ohne echten Mehrwert. Mehrwegbecher oder Pfandsysteme lösen das sofort. Fünfter Fehler: Pfand als „Nebenbei‑Geld“ behandeln. Besser: Pfand systematisch in den Wocheneinkauf drehen – das macht die Ersparnis sichtbar.

Schnell‑Check: Heute umsetzen (die wichtigsten Hebel)

  • Zwei identische Mehrweg‑Kisten im Kreislauf halten und nur noch tauschen statt „neu kaufen“
  • Pfandbons immer direkt einlösen; To‑go‑Mehrweg nutzen (Becher ~1 €, Bowl ~5 € Pfand)
  • Rückgabewege in den Wocheneinkauf integrieren; Leergut trocken, sauber, mit lesbarem Code lagern
  • Poolflaschen bevorzugen, Spezialformen nur, wenn Rückgabe gesichert ist
  • Angebotszyklen nutzen (Frühling/Sommer für Wasser/Limo), Bon‑Foto als Backup

Einkaufs‑ & Rückgabe‑Checkliste (kompakt)

  • Im Regal auf „Mehrweg“ vs. „Einweg“ achten; Poolflaschen bevorzugen
  • Leergutautomaten: Flaschen aufrecht, sauber; bei Ablehnung auf manuelle Annahme bestehen
  • Bons nur marktbezogen gültig – sofort einlösen; Familien‑Pfandkonto nutzen
  • To‑go: Pfandsystem (RECUP/REBOWL & Co.) wählen; Becher/Schale zeitnah zurückgeben
  • Kisten strategisch planen (2‑Kisten‑Kreislauf); Lager trocken & kühl wählen

Fazit: Mehrweg klug nutzen – Pfand wirkt sofort

Mit legalen Pfandtricks holen Sie das Maximum aus einem ohnehin bestehenden System: Mehrwegkisten sichern günstige Literpreise, To‑go‑Mehrweg spart laufende Verpackungskosten, und konsequente Rückgabe verwandelt Pfandbons in spürbare Wochen‑Ersparnis.

 

2025 ist der Umstieg besonders einfach – dank klarer Regeln, verbreiteter Pfandsysteme und marktweiter Angebotswellen. Starten Sie mit zwei Kisten, einer Pfand‑Routine und einem Mehrwegbecher – der Rest ergibt sich fast von selbst.

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