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Mietwohnung: Energie sparen ohne bauliche Änderungen – was ist realistisch?

Mit den richtigen Stellschrauben senken Sie Ihre Energie- und Stromkosten in einer Mietwohnung spürbar – ganz ohne Bohren, Umbau oder Stress mit dem Vermieter.

Bevor wir in die Details gehen, noch ein kurzer Einstieg: Die folgenden Tipps sind speziell für Mieter:innen entwickelt und kommen ohne Bohren, Sondergenehmigungen oder Handwerkertermine aus. Sie lassen sich sofort umsetzen, sind reversibel und zielen auf spürbare Effekte bei Heizung, Warmwasser und Strom – bei gleichbleibendem Wohnkomfort.

Warum sich „ohne Umbau“ heute besonders lohnt

Energie ist in Deutschland weiterhin teuer, auch wenn sich die Lage nach der Spitze der Energiekrise beruhigt hat. Haushaltsstrom liegt 2025 im Schnitt im hohen 30‑Cent‑Bereich pro Kilowattstunde, Gaspreise für Neukunden um die 10 Cent pro kWh – Preisniveaus, bei denen sich selbst kleine Effizienzgewinne in Euro bemerkbar machen. Gleichzeitig verteuert der gestiegene CO₂‑Preis das Heizen mit Gas und Öl zusätzlich. Für Mieterinnen und Mieter heißt das: Wer seinen Verbrauch clever steuert, spart sofort – ganz ohne bauliche Änderungen.

 

Noch wichtiger: Viele wirksame Maßnahmen erhöhen sogar den Wohnkomfort. Ein gut eingestelltes Thermostat, zugfreie Räume, richtig getimte Warmwasserbereitung und eine effiziente Beleuchtung machen den Alltag angenehmer – und senken die Rechnung.

So arbeiten wir in diesem Ratgeber

Sie erhalten einen klaren, praxistauglichen Plan speziell für Mietwohnungen. Der Fokus liegt auf Maßnahmen, die rechtlich unkritisch, schnell umsetzbar und kostengünstig sind – von smarten Heizkörperthermostaten über Duschköpfe bis zu Zugluftstoppern und Balkonkraftwerken. Dazu gibt es realistische Rechenbeispiele mit aktuellen Preisrahmen in Deutschland. Alle Tipps sind so gewählt, dass sie den Komfort erhalten oder sogar verbessern.

Der große Hebel Nr. 1: Heizen in der Mietwohnung optimieren – ohne Eingriff ins System

Heizen ist der dickste Kostenblock. In einer Mietwohnung können Sie zwar nicht die Heizungspumpe tauschen oder hydraulisch abgleichen lassen, Sie können aber die Wirkung an der Wohnung verbessern – ohne einen Handschlag am Kessel.

Beginnen Sie bei den Temperaturen. In Wohnräumen sind etwa 20 °C ein guter Zielwert, Küche meist 18–19 °C, Schlafzimmer 17–18 °C. Jedes Grad weniger spart grob 6 % Heizenergie. Das klingt unspektakulär, summiert sich aber über die Saison zu einem dreistelligen Euro‑Betrag – ohne an Behaglichkeit zu verlieren, wenn Sie klug lüften und Zugluft stoppen. Wichtig: Unter 16 °C sollten Räume nicht fallen, um Schimmel zu vermeiden.

Der zweite Komfort‑Hebel sind smarte Heizkörperthermostate. Das Austauschen des Thermostatkopfs ist in der Regel mieterseitig erlaubt und reversibel. Programmierbare Zeiten (z. B. abends leicht absenken, morgens rechtzeitig auf Komforttemperatur) verhindern das Überheizen leerer Räume. Moderne Modelle erkennen offene Fenster, zeigen Ist‑Temperaturen an und lassen sich per App steuern. Das spart Energie und macht das Temperatur‑Management bequemer – ideal in Altbauten mit trägen Heizkörpern.

Zugluft eliminieren – dichte Wohnung, gleiches Wohlfühlklima

Zugige Fenster oder Türen rauben Behaglichkeit und treiben die Heizung hoch. Zum Glück brauchen Sie dafür keine neue Fensterdichtung vom Fachbetrieb. Selbstklebende Profildichtungen (Silikon‑ oder Gummiprofile) schließen Fugen an alten Rahmen, nutzen sich kaum ab und sind rückstandsfrei entfernbar. Für Spalten unter der Wohnungstür helfen „Tür‑Schlangen“ oder Keildichtungen, bei Balkontüren leisten Bürstendichtungen gute Dienste. Ein einfacher Papiertest zeigt, wo es undicht ist: Klemmen Sie ein Blatt ins Fenster – lässt es sich bei geschlossenem Flügel ziehen, ist Nachbesserung sinnvoll.

Thermovorhänge und dichte Rollos sind in Mietwohnungen echte Geheimtipps: Abends zugezogen, senken sie den Wärmeverlust spürbar. Wichtig ist die richtige Montage ohne Bohren, etwa per Klemmstange oder Klebetechnik, die sich rückstandsfrei entfernen lässt. Tagsüber lassen Sie die Sonne ins Zimmer – so nutzen Sie kostenlose Solarwärme.

Wärme besser verteilen – schneller warm, weniger Laufzeit

Heizkörper arbeiten effizienter, wenn Luft frei zirkulieren kann. Schieben Sie Sofas, Vorhänge, Abdeckungen von der Heizfläche weg. Kleine Clip‑Lüfter für Heizkörper (mit USB‑Netzteil) können die Wärme schneller in den Raum befördern – das verringert die Aufheizzeit. Achten Sie auf leise Modelle und nutzen Sie Zeitschaltprofile, damit die Lüfter nur bei Heizbedarf laufen.

Ein Hygrometer (Thermo‑Hygrometer) gehört in jeden Raum: Zwischen 40 und 60 % rel. Luftfeuchte empfinden die meisten Menschen als behaglich. Zu trockene Luft fühlt sich kühler an; zu feuchte Luft fördert Schimmel. Mit der richtigen Feuchte fühlt sich eine 20‑°C‑Wohnung oft wärmer an – ein Komfortgewinn, der Energie spart.

Warmwasser clever: Komfort bleibt, Kosten sinken – ganz ohne Eingriff

Warmwasser zählt in vielen Mietwohnungen zu den unterschätzten Energietreibern – besonders bei elektrischen Durchlauferhitzern und Untertisch‑Boilern. Der bequemste Ansatz: die Durchflussmenge reduzieren, die Temperatur passend wählen und Laufzeiten vermeiden.

Ein Sparduschkopf (6–8 l/min) kostet ab etwa 20 Euro und senkt den Warmwasserverbrauch drastisch – bei Regenduschen oft um 50 % und mehr, ohne das Duschgefühl zu verschlechtern. Kombiniert mit kurzen Duschzeiten spart das pro Kopf schnell dreistellige kWh‑Mengen über das Jahr. Für Wasserhähne eignen sich Spar‑Perlatoren (Luftsprudler) mit 5–6 l/min Durchfluss. Das fühlt sich dank Luftbeimischung überraschend voll an, obwohl weniger warmes Wasser erhitzt werden muss.

Bei dezentralen Strom‑Boilern lohnt ein smarter Zwischenstecker mit Zeitschaltfunktion: Boiler heizen morgens und abends, tagsüber bleiben sie aus. Elektronische Durchlauferhitzer halten die Zieltemperatur exakt – so vermeiden Sie „viel zu heiß + kalt beimischen“. Das steigert den Komfort und spart spürbar Strom gegenüber alten hydraulischen Geräten. In Küchen‑Alltagen zahlt sich Kaltes aus: Hände waschen, Gemüse abspülen, kurz Tasse ausspülen – dafür braucht es selten Warmwasser.

Strom sparen in der Mietwohnung: große Wirkung ohne Verzicht

Strompreise im Bereich um 36–40 ct/kWh machen Effizienz im Alltag lukrativ. Der Clou: Viele Maßnahmen erhöhen den Komfort und sind ohne Montageaufwand erledigt.

Starten Sie mit Standby‑Zonen. TV, Soundbar, Konsole, Drucker, Ladegeräte – zusammen ziehen sie sonst 24/7 ein paar Watt. Schaltbare Steckdosenleisten oder smarte Zwischenstecker schalten ganze Zonen nachts und bei Abwesenheit ab. Praktisch: Als „Gute‑Nacht“-Routine per App oder Funk‑Taster, damit niemand hinter die Möbel greifen muss. Router und Repeater brauchen nicht immer rund um die Uhr Strom – in Haushalten ohne Nacht‑Telefonie oder Smart‑Home‑Abhängigkeiten spart ein Nacht‑Zeitplan problemlos kWh im Jahr.

In der Küche stecken die nächsten Hebel. Kochen Sie Wasser im Wasserkocher, nutzen Sie Topfdeckel und die passende Plattengröße. Für kleine Portionen sind Mikrowelle oder Heißluftfritteuse oft effizienter als der große Backofen. Beim Backen spart Umluft gegenüber Ober-/Unterhitze Energie, weil Sie die Temperatur um ~20 °C senken können. Und: Speisen erst abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank kommen – das entlastet die Kühlung.

LED‑Beleuchtung ist Pflichtprogramm. Moderne Leuchtmittel sind sofort hell, dimmbar und verbrauchen rund 80 % weniger als Glühlampen. Beginnen Sie dort, wo Licht lange brennt (Küche, Flur, Wohnzimmer, Homeoffice). Bewegungsmelder‑Stecker im Flur oder Keller schalten Licht automatisch – praktisch und sparsam. Achten Sie beim Kauf auf die Lichtfarbe: warmweiß (2700–3000 K) für Wohnräume, neutralweiß (4000 K) für Küche/Arbeitsflächen.

Kälte- & Hitzekomfort ohne Klimagerät – so bleiben Sie flexibel

Mobile Klimageräte sind echte Stromfresser. In Mietwohnungen erreichen Sie viel mit passivem Hitzeschutz und Ventilatoren – ganz ohne Baumaßnahmen. Verdunkeln Sie Räume tagsüber konsequent (Rollo, Vorhänge, Fensterläden), lüften Sie nachts und früh morgens quer. Ein Stand‑ oder Deckenventilator bringt mit 30–50 W Leistungsaufnahme erstaunlich viel Erleichterung. Im Winter hilft die umgekehrte Logik: Innenvorhänge schließen, Heizkörper frei halten, Zugluft stoppen, feuchte Luft schnell aus dem Bad hinaus – so bleibt die Wärme, wo sie soll.

Für Dachgeschoss‑Mietwohnungen kann reflektierende Fensterfolie mit rückstandsfreier Klebemontage (oder Saugnapf‑Systeme) sinnvoll sein – sie zählt nicht als bauliche Änderung, lässt sich beim Auszug entfernen und bremst spürbar die Aufheizung.

Messbar sparen: Ihre Wohnung in Zahlen – mit einfachen Tools

Wer misst, spart mehr. Einfache Zwischensteck‑Messgeräte zeigen, wie viel TV, Trockner oder Kühlgerät wirklich verbrauchen. Das hilft bei der Priorisierung: Wo lohnt Abschalten? Welches Gerät ist ein Austausch‑Kandidat (z. B. alter Gefrierschrank)? Thermo‑Hygrometer machen Temperatur und Feuchte sichtbar und helfen, Zielwerte einzuhalten. Ein Kühlschrank‑Thermometer nimmt die „zu kalt“-Falle: 7 °C reichen im mittleren Fach, −18 °C im Gefrierfach – kälter wird unnötig teuer.

 

Hat Ihr Haus Fernablese‑Heizkostenverteiler, lohnt der Blick in das Mieter‑Portal: Monatliche Verbrauchsanzeigen zeigen Trends, bevor die Jahresabrechnung kommt. Sie erkennen sofort, ob neue Routinen wirken – und bleiben motiviert.

Recht & Fairplay: Was Mieter wirklich dürfen – und was Sie klären sollten

Alles in diesem Ratgeber setzt auf reversible, mietübliche Maßnahmen. Den Thermostatkopf am Heizkörper dürfen Sie in der Regel selbst gegen ein smartes Modell tauschen; bewahren Sie die Originale für den Auszug auf. Dichtungsbänder, Zugluftstopper, klemm‑ oder klebmontierte Vorhänge und Rollos, Fensterfolien, Zwischenstecker – all das gilt nicht als bauliche Veränderung. Unsicher? Kurze Info an die Hausverwaltung entspannt die Lage.

Bei größeren Themen wie hydraulischem Abgleich, Dämmung, Fenstertausch oder zentraler Warmwasserbereitung ist die Vermieterseite zuständig. Hier können Sie anstoßen: Weisen Sie auf hohe Verbräuche hin, teilen Sie Messwerte und Komfortprobleme (Zugluft, extreme Hitze unterm Dach) und fragen Sie nach sinnvollen Modernisierungen. Ein fairer Ton und konkrete Beispiele („Fenster im Schlafzimmer zieht, Papiertest negativ, Dichtung ausgeleiert“) erhöhen die Erfolgschancen.

Wichtig zu wissen: Die CO₂‑Kosten für Heizenergie werden seit 2023 zwischen Vermieter:innen und Mieter:innen nach Gebäudezustand aufgeteilt (10‑Stufen‑Modell). Das motiviert Vermieter, die Hülle zu verbessern – und Mieter, sparsam zu heizen. Prüfen Sie Ihre Abrechnung und nutzen Sie offizielle Rechner, wenn die Aufteilung unklar ist.

Balkonkraftwerk in der Mietwohnung: erlaubt, praktisch – und ohne Komfortverlust

Stecker‑Solar ist für Mieterinnen und Mieter in Deutschland attraktiver denn je. Moderne Sets mit 600–800 W Wechselrichterleistung speisen über eine normale Steckdose ein und decken tagsüber einen Teil der Grundlast (Kühlgeräte, Router, Standby, Homeoffice). Der Einbau erfolgt ohne Eingriff in die Hausinstallation, meist mit Geländer‑, Balkon‑ oder Aufständerungs‑Sets. Rechtlich ist der Weg vereinfacht: Anmeldung im Marktstammdatenregister bleibt Pflicht, aber die Hürden in der Abstimmung mit Vermietern sind deutlich gesunken. Wichtig bleibt die sichere Montage und eine Ausrichtung mit möglichst wenig Verschattung.

Finanziell rechnet sich ein Balkonkraftwerk schneller, je höher Ihr Strompreis und je besser Ihr Eigenverbrauch. In vielen deutschen Lagen sind Erträge von mehreren Hundert kWh im Jahr realistisch – das kann je nach Tarif dreistellige Euro‑Beträge sparen. Und: Komfortverlust entsteht keiner. Im Gegenteil, Ihre Grundlast wird tagsüber „leiser“.

Rechenbeispiele: realistische Effekte in Euro – typisch Mietwohnung

Damit Sie besser priorisieren können, hier einige konservative Beispiele auf Basis gängiger deutscher Preisrahmen 2025 (Strom ~0,38 €/kWh, Gas ~0,10 €/kWh):

1) Ein Grad weniger heizen in einer 60‑m²‑Wohnung
Annahme: 8.000 kWh Heizwärme/Jahr. 6 % weniger = 480 kWh. Bei 0,10 €/kWh Gas ≈ 48 € pro Saison gespart – mit identischem Wohnkomfort.

2) Smarte Thermostate in vier Räumen
Annahme: 8 % Heizenergie weniger dank Zeitprogrammen und Absenken, 8.000 kWh Basis → 640 kWh. Ersparnis ≈ 64 €/Jahr. Invest: ca. 120–200 € (4 Köpfe). Komfort: höher, weil die Wohnung „von allein“ richtig warm ist.

3) Sparduschkopf (6–8 l/min) bei zentraler Gas‑WW‑Bereitung
Annahme: 3 Personen, je 5 Min/Tag, 50 % weniger Warmwasser → ca. 400–600 kWh/Jahr weniger. Ersparnis 40–60 €/Jahr an Gas (zzgl. Wasser/Abwasser‑Kosten). Komfort: unverändert.

4) Untertisch‑Boiler per Zeitschaltstecker
Annahme: 0,3 kWh/Tag Leerlauf → 110 kWh/Jahr vermieden. Ersparnis 42 €/Jahr an Strom. Kosten: 10–20 € für einen Timer.

5) Standby‑Zonen abschalten
Annahme: 12 W Dauerlast (TV‑Ecke, Büro) → 105 kWh/Jahr. Ersparnis 40 €/Jahr. Komfort: ein Tastendruck bzw. Automatik.

6) LED statt Halogen (10 Leuchten)
Annahme: 35 W → 5 W, je 2,5 h/Tag → ca. 273 kWh/Jahr. Ersparnis 104 €/Jahr. Lichtkomfort: steigt.

7) Kühlschrank korrekt einstellen
Annahme: von 5 °C auf 7 °C, regelmäßiges Abtauen → 20–30 kWh/Jahr weniger. Ersparnis 8–11 €/Jahr – dauerhaft, ohne Aufwand.

8) Balkonkraftwerk 800 W, guter Standort
Annahme: 500 kWh Jahresertrag, 80 % Eigenverbrauch → 400 kWh Netzbezug ersetzt. Ersparnis 150 €/Jahr. Komfort: null Einschränkung.

Typische Stolperfallen in Mietwohnungen – so umgehen Sie sie elegant

Viele Energiesparideen scheitern nicht an Physik, sondern an Alltag und Vermietung. Hier die häufigsten Hürden – und die Lösung ohne Baustelle:

Abkleb‑Aktionen, die Spuren hinterlassen: Verwenden Sie rückstandsarme Kleber oder Klemm‑/Magnetsysteme (Vorhänge, Dichtungen, Folien). So bleiben Wände und Rahmen unversehrt.

„Fenster offen, Heizung läuft“: Nutzen Sie Thermostate mit Fenster‑Erkennung oder gewöhnen Sie sich an Stoßlüften: mehrmals täglich, 5–10 Minuten mit weit geöffneten Fenstern (bei Querlüften noch kürzer). So tauschen Sie Luft schnell aus, ohne die Gebäudemasse auszukühlen.

Elektrische Zusatzheizer: Heizlüfter fressen Strom (1.500–2.000 W). Besser: Ursachen beheben (Zugluft, kalte Füße) und nur punktuell, kurzzeitig nutzen – oder auf Infrarot‑Punktwärme mit Timer setzen, wenn gar nicht anders möglich.

Trockner‑Gewohnheit: In Mietwohnungen ist Platz knapp – der Trockner wirkt verführerisch. Wo möglich: Leinen/Ständer, hohe Schleuderzahl, stoßlüften gegen Feuchte. Ein Wärmepumpentrockner ist deutlich sparsamer als alte Kondensgeräte.

Kühlschrank zu kalt: 7 °C reichen. Jedes Grad kälter erhöht den Verbrauch spürbar – ganz ohne Nutzen.

Zwei Wege zum schnellen Erfolg: Checkliste & Mini‑Invests

Dieser Abschnitt zeigt Ihnen zwei einfache Ansatzpunkte, mit denen Sie noch heute starten und ohne Umbau spürbar Energie sparen: eine ultrakurze Sofort‑Checkliste für den Feierabend und kleine, günstige Anschaffungen mit großem Effekt. Beide Wege sind speziell für Mietwohnungen gedacht und lassen sich vollständig rückstandsfrei umsetzen.

Lesen Sie die Checkliste einmal durch, setzen Sie zwei bis drei Punkte sofort um und heben Sie sich den Rest für das Wochenende auf. Für dauerhaft messbare Ergebnisse kombinieren Sie die schnellen Routinen mit den Mini‑Invests – so entsteht Schritt für Schritt eine „eingestellte“ Wohnung, die Komfort und niedrige Kosten verbindet.

Sofort‑Checkliste für heute Abend (max. 15 Minuten)

• Thermostat‑Sollwerte prüfen: Wohnraum 20 °C, Schlafzimmer 17–18 °C, Küche 18–19 °C. Fenster‑Erkennung aktivieren, wenn vorhanden.

• Kühlschrankthermometer einsetzen und auf 7 °C stellen; Gefrierfach auf −18 °C. Prüfen, ob Eis ansetzt – Abtau‑Termin notieren.

• Entertainment‑Leiste: Schalter bzw. Zeitplan aktivieren. Router‑Nachtpause testen.

• Duschzeit messen (Timer) und Sparduschkopf ins Auge fassen. Wasserhahn‑Perlator prüfen.

Mini‑Invests unter 50 € – großer Hebel ohne Umbau

• Smarter Zwischenstecker mit Zeitschaltfunktion (Boiler, Router, Heizkörper‑Lüfter)

• Selbstklebende Profildichtungen für Fenster/Türen + Zugluftstopper

• Sparduschkopf (6–8 l/min) und luftmischende Perlatoren (5–6 l/min)

• LED‑Leuchtmittel (warmweiß für Wohnräume, neutralweiß für Küchenarbeitsfläche)

• Thermo‑Hygrometer und Kühlschrank‑Thermometer

Monats‑Plan: In 6 Wochen zur „eingestellten“ Wohnung

Vieles stellen Sie einmal ein – und profitieren dauerhaft. Mit diesem Plan investieren Sie pro Woche etwa 30 Minuten und haben nach sechs Wochen das Wesentliche erledigt.

Woche 1: Temperaturen festlegen, Thermostate prüfen/tauschen, Nachtabsenkung definieren.
Woche 2: Zugluft‑Check, Dichtungen anbringen, Vorhänge/Plissees optimieren.
Woche 3: Warmwasser: Sparduschkopf montieren, Timer für Boiler setzen, Kaltwasser‑Gewohnheiten etablieren.
Woche 4: Standby‑Zonen definieren, smarte Steckdosen einrichten, Router‑Zeitpläne testen.
Woche 5: Küche effizient: Deckel, Wasserkocher, Umluft; Kühlschrank auf 7 °C, Abtau‑Termin.
Woche 6: Beleuchtung auf LED umstellen, Bewegungsmelder im Flur/Keller, Strommessgerät rotieren lassen.

Häufige Fragen aus Mietwohnungen – kurz & ehrlich beantwortet

Darf ich Heizkörperthermostate selbst tauschen?
In der Regel ja. Thermostatköpfe sind Mietersache und rückbaubar. Originalteile aufheben und beim Auszug wieder montieren – fertig.

Fenster abdichten – ist das erlaubt?
Selbstklebende Dichtprofile und Zugluftstopper gelten nicht als bauliche Veränderung. Sie lassen sich rückstandsfrei entfernen. Bei Unsicherheit kurz mit Vermieterseite klären.

Lohnt ein Balkonkraftwerk in der Mietwohnung?
Häufig ja – vor allem bei tagsüber bewohnter Wohnung und sichtbarer Grundlast (Kühlgeräte, Router, Homeoffice). Rechtlich ist vieles erleichtert; entscheidend sind sichere Montage und gute Ausrichtung.

Wie finde ich die größten Stromfresser?
Mit einem Zwischensteck‑Messgerät für 15–25 €. Eine Woche messen, notieren, priorisieren. Überraschungsgarantie inklusive.

Wie lüfte ich richtig?
Stoß‑ und Querlüften: mehrmals täglich 5–10 Minuten (im Winter kürzer), danach Heizkörper wieder auf Soll. Kippstellung kostet viel, bringt wenig.

Fazit: Realistisch sparen – mit Plan, ohne Verzicht

In Mietwohnungen liegt der Schlüssel im Einstellen, Dichten, Automatisieren und Messen – nicht im Umbau. Wer Raumtemperaturen klug wählt, Zugluft eliminiert, Warmwasser dosiert, Standby abstellt, LED nutzt und – wo möglich – tagsüber eigene Solarenergie beisteuert, senkt die Kosten deutlich.

 

Mit dem 6‑Wochen‑Plan und wenigen Mini‑Invests etablieren Sie dauerhafte Routinen, die kaum Aufmerksamkeit brauchen und Ihren Alltag sogar bequemer machen. Kurz: Energie sparen ohne bauliche Änderungen ist nicht nur realistisch – es ist die smarte Normalität für moderne Mietwohnungen in Deutschland.

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