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Kaltmiete

Nettomiete ohne Nebenkosten: So liest du die Kaltmiete richtig und hältst deine Wohnkosten schlank.

Du siehst in Inseraten oft zwei Zahlen: Kaltmiete und Warmmiete. Die Kaltmiete wirkt kleiner, entscheidet aber stark über deine monatliche Belastung – denn sie ist die Basis für Nebenkosten, Kaution und häufig auch für spätere Mieterhöhungen. In diesem Artikel erfährst du kurz und klar, was Kaltmiete bedeutet, wie sie mit Nebenkosten zusammenspielt, wo typische Fehler liegen und wie du bei der Wohnungssuche und im laufenden Mietverhältnis ehrlich vergleichst und sparst.

Was bedeutet Kaltmiete?

Die Kaltmiete (auch Nettomiete) ist der Preis für die Wohnungsnutzung ohne Nebenkosten. Sie deckt die Überlassung der Räume, also Fläche, Lage und Zustand, ab. Alles, was laufende Betriebskosten betrifft – etwa Wasser, Müll, Hausreinigung, Grundsteuer, Hausstrom –, gehört nicht zur Kaltmiete. Diese Posten zahlst du zusätzlich als Nebenkosten‑Vorauszahlung. Je nach Heizung kann auch Heizkosten und Warmwasser separat über Energieversorger laufen.

Wichtig: Die Kaltmiete steht im Mietvertrag fest und bestimmt oft die Kaution (zum Beispiel drei Kaltmieten). Bei Mieterhöhungen orientieren sich Angaben häufig an der Kaltmiete, etwa prozentual oder am Mietspiegel. Die Kaltmiete ist daher der Vergleichsanker zwischen Wohnungen – sie zeigt, wie teuer die reine Wohnfläche ist, unabhängig davon, wie sparsam du Nebenkosten nutzt.

Für wen ist Kaltmiete relevant?

Für alle, die Wohnungen vergleichen und ein realistisches Budget planen. Studierende, Azubis und Familien achten mit der Kaltmiete auf den Grundpreis des Wohnens, bevor Verbrauch und Servicekosten dazukommen. Auch bei Wohngeld oder Bürgergeld spielt die Kaltmiete als Teil der Gesamtmiete eine Rolle.

Für Mieter:innen mit eigenen Energieverträgen (z. B. Gasetagenheizung) ist die Kaltmiete besonders wichtig, weil Heizkosten nicht in Nebenkosten der Vermieterabrechnung stehen. Wer länger in einer Wohnung bleibt, schaut auf Mieterhöhungen: Sie beziehen sich oft auf die Kaltmiete je . So siehst du, ob eine Anpassung noch typisch ist oder ob du nachfragen solltest.

So funktioniert Kaltmiete

Im Mietvertrag steht die Kaltmiete als Monatsbetrag und oft als Preis pro m². Dazu kommt eine Nebenkosten‑Vorauszahlung und – falls vereinbart – Angaben zu Heizung und Warmwasser. Die Summe aus Kaltmiete und Nebenkosten ist deine Warmmiete. Einmal jährlich erhältst du eine Betriebskostenabrechnung. Die Kaltmiete selbst ändert sich nur, wenn eine Mieterhöhung vereinbart oder wirksam begründet wird.

Die Kaltmiete hängt von Lage, Größe, Zustand und Ausstattung ab. Modernisierte Fenster, gute Dämmung oder ein Balkon wirken oft mietsteigernd, senken aber möglicherweise die Nebenkosten. Für faire Vergleiche schaust du auf m²‑Preis und prüfst, ob Keller, Stellplatz oder Einbauküche separat berechnet werden. Stolperstellen sind unklare Wohnflächenangaben oder fehlende Nebenkostenarten. Nimm daher Vertrag, Kostenverzeichnis und – falls vorhanden – Mietspiegel zur Hand.

Preise, Fristen, Zahlen (DE)

In vielen Regionen geben Inserate die Kaltmiete als Preis pro m² an. Typisch kann eine Spanne von 8–16 € pro m² auftreten, je nach Stadt, Lage und Zustand. Für 60 m² bedeutet das 480–960 € Kaltmiete pro Monat. Nebenkosten kommen on top: Bei 2–4 € pro m² lägen sie 120–240 €. Die tatsächliche Belastung ergibt sich aus Warmmiete plus ggf. separaten Energieabschlägen.

Kaution ist häufig bis zu drei Kaltmieten und kann in Raten gezahlt werden. Mieterhöhungen wirken typischerweise auf die Kaltmiete und folgen vertraglichen und rechtlichen Rahmen. Abrechnungen der Nebenkosten kommen meist jährlich; Vorauszahlungen lassen sich anpassen, wenn Verbräuche oder Preise abweichen. Konkrete Werte findest du in Vertrag, Abrechnung und auf Portalen.

Rechte & Pflichten (Verbraucherrecht)

Du hast das Recht auf transparente Vertragsangaben: Kaltmiete, Nebenkostenarten, Wohnfläche und Abrechnungszeitraum. Mieterhöhungen müssen nachvollziehbar begründet und angekündigt werden. Du kannst Belegeinsicht zu Nebenkosten verlangen und Fragen stellen. Mängel dürfen die Wohnqualität nicht unzumutbar einschränken; melde sie schriftlich und sachlich.

Du bist verpflichtet, die Kaltmiete pünktlich zu zahlen, Zutritt für Ablese‑ und Wartungstermine zu ermöglichen und Daten (z. B. Personenzahl für Umlageschlüssel) korrekt anzugeben. Bei Umzug oder Bankwechsel informierst du rechtzeitig. Dieser Abschnitt ist keine Rechtsberatung. Richte dich nach Mietvertrag, Abrechnung und Infos von Beratungsstellen.

Häufige Fehler & Fallen – und wie du sie vermeidest

Viele vergleichen nur die Warmmiete und übersehen, dass die Kaltmiete die Basis für Kaution und Mieterhöhungen ist. Prüfe deshalb immer m²‑Preis und vertragliche Erhöhungsoptionen. Ein zweiter Fehler ist eine falsch gemessene Wohnfläche. Schon wenige Quadratmeter Unterschied machen bei hohem m²‑Preis spürbare Beträge aus. Frage nach der Grundrissgrundlage und notiere eigene Messpunkte.

Oft sind Nebenkostenarten unvollständig oder unklar. Fehlen Schlüssel wie Heizung, Warmwasser oder Hausstrom, passt die Warmmiete am Ende nicht zu deiner Planung. Achte außerdem auf separat berechnete Posten wie Stellplatz, Garage oder Einbauküche. Wer Energieverträge selbst trägt, unterschätzt manchmal die Abschläge. Plane daher bewusst Strom und ggf. Gas ein. Und: Vergiss nicht, Vorauszahlungen anzupassen, wenn dein Verbrauch sinkt – sonst finanzierst du Guthaben vor.

Schritt-für-Schritt: So sparst du mit Kaltmiete

Bedarf klären: Bestimme, wie viel Wohnfläche du wirklich brauchst. Jeder m² weniger senkt die Kaltmiete dauerhaft und reduziert Nebenkosten.

m²‑Preis vergleichen: Rechne jedes Inserat auf Preis pro m² herunter. So erkennst du Ausreißer. Prüfe Zustand und Ausstattung im Verhältnis zum Preis.

Gesamtkosten planen: Addiere Kaltmiete, Nebenkosten und ggf. Energieabschläge. Lege ein Monatsbudget fest und bleibe darunter. So bleibt Puffer für Nachzahlungen.

Vertrag prüfen: Lies sorgfältig Nebenkostenarten, Erhöhungsregeln und Sonderposten (Stellplatz, Küche). Markiere offene Punkte und frage nach Belegen.

Nach Einzug optimieren: Überwache Abrechnungen, dokumentiere Zählerstände und bitte um Anpassung der Vorauszahlung, wenn du sparst. Plane rechtzeitig Tarifwechsel bei Strom/Gas.

Rechenbeispiele

Szenario 1 (45 m², Stadt): Kaltmiete 13 €/m² = 585 €. Nebenkosten 2,80 €/m² = 126 €. Warmmiete 711 €. Du wechselst den Stromtarif und senkst den Abschlag um 10 € monatlich. Jahresersparnis 120 €. Auf drei Jahre sparst du 360 €, ohne umzuziehen.

Szenario 2 (70 m², Randlage): Kaltmiete 9 €/m² = 630 €. Nebenkosten 3,20 €/m² = 224 €. Warmmiete 854 €. Du findest eine ähnliche Wohnung mit 8,50 €/m² (Kalt) bei vergleichbarer Ausstattung: 595 € Kaltmiete. Bei gleichen Nebenkosten läge die Warmmiete bei 819 €. Ersparnis 35 € pro Monat bzw. 420 € pro Jahr – nur durch den besseren m²‑Preis.

Checkliste

Stimme deine Wohnfläche auf den Bedarf ab und rechne jedes Angebot auf m²‑Preis. Lies den Mietvertrag komplett und markiere Nebenkostenarten, Erhöhungsregeln und Sonderposten. Prüfe, ob Heizkosten zentral abgerechnet werden oder über eigene Verträge laufen. Kalkuliere Kaution (bis zu drei Kaltmieten) ein und plane einen Liquiditätspuffer. Vergleiche ähnliche Wohnungen in Lage und Zustand. Nach Einzug dokumentiere Zählerstände, lies Abrechnungen genau und passe Vorauszahlungen an. So bleiben die Wohnkosten planbar.

Fazit

Die Kaltmiete ist der Kern deiner Wohnkosten. Sie bestimmt Kaution, mögliche Erhöhungen und dient als echter Vergleichsmaßstab. Wer m²‑Preis, Nebenkostenarten und Verträge klar liest, schützt das Budget. Plane Gesamtkosten realistisch, halte Unterlagen geordnet und optimiere Abschläge. So bleibt Wohnen bezahlbar – ohne böse Überraschungen.

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