Im Spätsommer 2025 lohnt der Girokonto‑Check wie selten zuvor: Viele Institute haben ihre Preismodelle überarbeitet, gleichzeitig locken digitale Konten mit niedrigen Fixkosten – oft ohne Filiale, aber mit starker App. Wer Kontoführungsgebühren, Kartengebühren und teure Fremdautomaten vermeidet und den Dispo nicht als Dauerlösung nutzt, entlastet das Monatsbudget sofort. Schon wenige Anpassungen – kontogerechte Bargeldstrategie, digitale Auszüge, passende Karten – bringen in Summe spürbare Ersparnisse.
Für Haushalte mit knappem Budget oder im Bürgergeld‑Bezug ist der Effekt besonders groß: Jeder vermiedene Euro Gebühren und jeder Prozentpunkt weniger Dispozins macht den Unterschied zwischen „eng“ und „ausreichend“. Das Basiskonto sichert die Grundfunktionen, wenn ein Standardkonto schwierig ist – und mit einem klaren Plan (Wechselservice, Paket abwählen, Mini‑Polster starten) wird aus einem teuren Konto schnell ein günstiges.
Warum Sie 2025 beim Girokonto aktiv werden sollten
Viele Haushalte zahlen fürs Girokonto mehr als nötig – häufig aus Gewohnheit oder weil die Preismodelle unübersichtlich sind. 2025 lohnt ein genauer Blick gleich doppelt: Zum einen haben viele Banken ihre Preistabellen differenziert, zum anderen gibt es wieder mehr Einsteiger‑ oder Online‑Modelle mit sehr niedrigen Fixkosten. Wer die eigenen Zahlungsgewohnheiten kennt, kann sofort auf ein passendes Kontomodell umstellen und spart bereits im nächsten Monat.
Besonders wichtig ist das für Menschen mit knappem Budget oder im Bürgergeld‑Bezug. Kontoführungsgebühren, Kartenentgelte und Zusatzkosten für Bargeld oder Papierüberweisungen wirken wie kleine Lecks im Geldbeutel – über das Jahr summiert sind das schnell dreistellige Beträge. Mit einem planvollen Vorgehen, klaren Prioritäten und ein paar simplen Routine‑Checks schließen Sie diese Lecks nachhaltig.
Gebühren verstehen: Wofür Banken wirklich kassieren
Für eine gezielte Sparstrategie müssen Sie wissen, wofür überhaupt Kosten anfallen. Die häufigsten Posten sind die monatliche Kontoführungsgebühr, Kartengebühren (Debit, Kredit oder beide), Entgelte für Bargeldabhebungen außerhalb des eigenen Automatenverbunds, Überweisungen auf Papier oder beleghafte Einzahlungen sowie zusätzliche Servicepakete (z. B. „Komfort‑“ oder „Premium“-Bausteine). In vielen Modellen gibt es „Wenn‑dann“-Regeln: Bleiben die Gebühren niedrig, wenn ein bestimmter Geldeingang erreicht wird, eine Karte aktiv genutzt wird oder Sie ausschließlich digital agieren.
Wer genau hinschaut, erkennt zudem Situationsentgelte: Ersatzkarte, Express‑Überweisung, Rücklastschrift, Kartensperre, verlorene PIN‑Briefe. Diese Kosten fallen selten an, sind aber ärgerlich. Ziel Ihrer Optimierung ist, die fixen Gebühren so weit wie möglich zu reduzieren und die variablen Kosten durch angepasste Gewohnheiten zu vermeiden.
Zwei Grundprinzipien für niedrige Kontokosten
Sparen beim Girokonto folgt zwei einfachen Regeln. Erstens: Fixkosten runter. Wählen Sie ein Kontomodell mit geringer Grundgebühr, die zu Ihrem Zahlungsprofil passt. Zweitens: Gebührenfallen umgehen. Nutzen Sie kostenlose Bargeldnetze, tätigen Sie Überweisungen digital und prüfen Sie Karten‑Pakete auf echten Nutzen. Mit diesen beiden Hebeln lassen sich die meisten Preistreiber elegant eliminieren.
Beginnen Sie immer mit einer sauberen Bestandsaufnahme: Welche Gebühren haben Sie in den letzten drei Monaten tatsächlich gezahlt? Die Umsätze im Onlinebanking verraten es. Kennen Sie die Posten, priorisieren Sie: Was lässt sich heute abschalten (z. B. unnötiges Zusatzpaket)? Was lässt sich mit einer Gewohnheitsänderung vermeiden (z. B. überteuerte Fremdautomaten)? Und wann lohnt ein kompletter Kontowechsel?
Basiskonto: Ihr Recht auf ein Zahlungskonto mit Grundfunktionen
Ein Basiskonto steht grundsätzlich jeder Person zu, die sich rechtmäßig in der EU aufhält – unabhängig von Einkommen, Anstellung oder Schufa‑Historie. Für viele, die Bürgergeld beziehen oder unregelmäßige Einnahmen haben, ist es eine wichtige Sicherheitslinie: Das Konto muss die Grundfunktionen bieten – Ein‑ und Auszahlungen, Überweisungen, Daueraufträge, Lastschriften, Kartenzahlungen – und darf nicht wegen „unattraktiver Kundschaft“ verweigert werden.
Die Bank darf für ein Basiskonto angemessene Gebühren verlangen, die aber transparent und nicht diskriminierend sein müssen. Entscheidend ist, dass Sie mit einem Basiskonto am barrierefreien Zahlungsverkehr teilnehmen können: Miete, Energie, Jobcenter‑Leistungen, Einkäufe. Für Haushalte mit angespanntem Budget kann das Basiskonto die Brücke sein, bis die Schufa sich verbessert oder eine günstigere Alternative möglich wird. Prüfen Sie bei einem Wechsel, ob ein Basiskonto in Ihrem Fall sinnvoller ist als ein „normales“ Kontomodell – und vergleichen Sie die Konditionen aufmerksam.
So stellen Sie den Antrag ohne Reibungsverluste
Die meisten Banken bieten ein Formular „Zahlungskonto mit grundlegenden Funktionen“. Legen Sie Ausweis und Meldebescheinigung bereit; bei Aufenthaltstiteln entsprechend gültige Dokumente. Notieren Sie, dass Sie ein Basiskonto wünschen – nicht irgendein Standard‑Paket. Wird der Antrag abgelehnt, haben Sie das Recht auf eine begründete Ablehnung und können sich an die zuständige Schlichtungsstelle bzw. die BaFin wenden. Bewahren Sie Kopien der Unterlagen und Entscheidungsbriefe auf – das erleichtert die Durchsetzung Ihrer Ansprüche.
Achten Sie außerdem auf optionale Extras: Viele Basiskonten enthalten keine Kreditlinie (Dispo) und teilweise keine klassische Kreditkarte. Das ist in Ordnung – die Grundversorgung bleibt gesichert. Für Onlinekäufe genügt eine Debitkarte oder eine virtuelle Karte. Wenn Sie regelmäßig Bargeld benötigen, prüfen Sie das Automatennetz der Bank (eigene Automaten, Verbünde, Einzelhandel‑Cashback). Eine gute Bargeldversorgung spart Wege und vermeidet Fremdgebühren.
Kontoführungsgebühren vermeiden: Modelle vergleichen, Nutzung anpassen
Der schnellste Hebel, um Kontokosten zu senken, ist die Umstellung auf ein passendes Preismodell. Online‑ und Direktbanken bieten häufig kontoführungsgebührfreie Modelle – teils ohne Bedingungen, teils mit einfachen Voraussetzungen wie „regelmäßiger Geldeingang“. Filialbanken verlangen oft Grundgebühren, bieten dafür persönliche Services und dichtes Filialnetz. Beides hat seinen Platz – entscheidend ist, was Sie wirklich nutzen.
Wenn Sie überwiegend digital bezahlen, Lastschriften laufen und nur gelegentlich bar abheben, sind Online‑Modelle oft unschlagbar günstig. Benötigen Sie dagegen regelmäßig Einzahlungen am Schalter oder Wertpapier‑/Treuhandservices, kann ein günstiges Filialmodell mit moderater Gebühr sinnvoller sein. Wichtig: Viele Institute bieten Sozial‑ oder Jugendtarife sowie Rabattierungen für beleglose Kontoführung. Fragen Sie aktiv nach – wer nicht fragt, zahlt häufig mehr.
Preisbremsen im Alltag: Kleine Umstellungen, große Wirkung
Die meisten Zusatzentgelte entstehen aus Gewohnheit – und lassen sich mit minimalem Aufwand vermeiden. Überweisen Sie online statt per Papierträger, nutzen Sie die Bank‑App und aktivieren Sie eBill/Lastschrift für wiederkehrende Kosten. Heben Sie Bargeld in größeren, planbaren Abständen am eigenen Automatenverbund ab oder nutzen Sie Cashback im Einzelhandel beim Wocheneinkauf. Prüfen Sie, ob Ihre Bank Echtzeitüberweisungen kostenlos anbietet; sonst vermeiden Sie sie, wenn es nicht eilig ist.
Viele Banken berechnen für Kontoauszüge am Automaten oder den Papier‑Versand Gebühren. Stellen Sie auf digitale Postbox um und speichern Sie die PDFs in einem Ordner – so sparen Sie Geld und finden Unterlagen für Jobcenter‑Nachweise schneller. Deaktivieren Sie Zusatzpakete wie „Reisepaket“ oder „Premiumversicherung“, wenn der reale Nutzen gering ist. Jedes abgewählte Paket reduziert die Monatskosten.
Dispozins‑Alternativen: Liquidität clever, planbar und günstig sichern
Der Dispo (geduldete oder vereinbarte Kontoüberziehung) ist bequem – und teuer. Die Zinsen liegen traditionell deutlich höher als bei Raten‑ oder Rahmenkrediten. Wer häufig ins Minus rutscht, zahlt still und leise hohe Zinsbeträge. Das muss nicht sein. Mit wenigen Stellschrauben sichern Sie sich Liquidität planbar und günstig – je nach Bedarf kurzfristig, mittelfristig oder überbrückend.
Starten Sie mit einem ehrlichen Blick auf Ihre Kontobewegungen: Wie oft und wie tief rutschen Sie ins Minus? Ist es ein kurzer Peak vor Gehaltseingang oder ein dauerhaftes Minus? Für kurze Peaks genügen einfache Puffer‑Strategien. Für längere Phasen ist ein strukturierter Kredit meist preiswerter – und hilft, das Konto wieder auf Null zu bringen.
Zinsfreie Puffer im Alltag
Die beste Dispo‑Alternative ist die, die keine Zinsen kostet. Legen Sie ein kleines Notfallpolster auf einem separaten Tagesgeldkonto an – 100 bis 300 € sind für viele Haushalte ein realistischer Start. Richten Sie einen Dauerauftrag ein, der direkt nach Zahlungseingang 10–20 € beiseitelegt. Nutzen Sie außerdem die Fälligkeit von Rechnungen: Einige Anbieter buchen am Monatsende ab – das entspannt die Mitte des Monats. Bleiben Sie dabei ehrlich: Polster dürfen im Notfall aufbrauchen, müssen aber wieder gefüllt werden.
Wenn das Budget sehr eng ist, hilft die Reihenfolge der Zahlungen: Zuerst Miete/Energie/Versicherung, dann variable Ausgaben. Viele Supermärkte bieten Cashback an der Kasse – das spart Automatengebühren, wenn Sie ohnehin einkaufen. Und prüfen Sie, ob Sie Skonto bei Jahreszahlern (z. B. Kfz‑Versicherung) nutzen können. Klein, aber in Summe stark.
Rahmenkredit statt Dispo
Ein Rahmenkredit funktioniert wie ein Dispo neben dem Girokonto: Sie erhalten eine separate Kreditlinie zu meist niedrigeren Zinsen und zahlen nur für die tatsächlich genutzte Summe. Vorteil: klare Trennung von Zahlungsverkehr und Kredit, flexible Rückzahlung, oft mit kostenfreier Bereitstellung. Für Haushalte, die gelegentlich Liquidität benötigen, ist das ein transparenter, oft günstigerer Weg – solange die Linie maßvoll gewählt wird.
Achten Sie auf Effektivzins, Bereitstellungsentgelt und Mindesttilgung. Richten Sie eine automatische Rückzahlung ein (z. B. 5–10 % des Solls pro Monat), damit die Schuld nicht „kleben“ bleibt. Und setzen Sie sich ein hartes Limit, das zu Ihrem Einkommen passt – ein zu großer Rahmen verführt zum Ausschöpfen.
Ratenkredit für klare Ziele
Wenn eine größere Anschaffung ansteht oder der Dispo bereits länger im roten Bereich hängt, ist ein Ratenkredit die bessere Wahl: fester Zinssatz, feste Laufzeit, planbare Rate. Nutzen Sie Vergleichsrechner, achten Sie auf Sondertilgung ohne Gebühren und vermeiden Sie Restschuldversicherungen, wenn sie keinen echten Mehrwert bieten. Ziel ist, das Girokonto zu entlasten und den Dispo konsequent abzulösen.
Eine sinnvolle Methode: Umschuldung. Rechnen Sie aus, wie viel Dispozins Sie im Jahr zahlen würden, und vergleichen Sie mit der Rate eines kleinen Ratenkredits über dieselbe Summe. In vielen Fällen ist die Rate niedriger – bei gleichzeitig klarer End‑Perspektive. Dispo dann auf Null oder auf einen sehr kleinen Sicherheitsrahmen reduzieren.
„Jetzt kaufen, später zahlen“ – nur mit Plan
Ratenkäufe und „Buy‑Now‑Pay‑Later“ sind bequem, aber sie zerfasern den Überblick. Nutzen Sie solche Angebote nur, wenn die Laufzeit kurz ist, keine versteckten Gebühren anfallen und Sie die Gesamtsumme im Blick behalten. Bündeln Sie notfalls mehrere kleine Ratenkäufe in einen übersichtlichen Ratenkredit – das senkt Zinsen und Verwaltung.
Konto wechseln – Schritt für Schritt ohne Stress
Ein Kontowechsel ist leichter als sein Ruf. Mit einem Wechselservice übertragen Banken automatisch Ihre Daueraufträge, Lastschriften und wiederkehrenden Geldeingänge. Trotzdem lohnt eine Checkliste, damit nichts durchrutscht. Planen Sie zwei bis vier Wochen Parallelbetrieb ein und informieren Sie wichtige Zahlungspartner frühzeitig.
Eröffnen Sie das neue Konto, sobald die Konditionen passen. Danach richten Sie Gehalt/Leistungen (z. B. Bürgergeld, Kindergeld) auf das neue Konto um. Prüfen Sie in den Wochen danach die Umsätze auf dem alten Konto: Welche Abbuchungen fehlen noch? Sobald alles stabil läuft, kündigen Sie das alte Konto – schriftlich und mit gewünschtem Schließungsdatum. So vermeiden Sie doppelte Gebühren.
Verhandeln statt wechseln: So holen Sie Preisnachlässe heraus
Nicht immer muss es das neue Konto sein. Viele Banken sind bereit, Gebühren zu reduzieren, wenn Sie klar benennen, warum ein anderer Anbieter günstiger wäre. Argumentieren Sie mit Ihrem Nutzungsprofil (z. B. „reine Online‑Nutzung, keine Schalterservices“) und fragen Sie explizit nach Online‑ oder Sozialtarifen. Häufig lassen sich Pakete abwählen oder Rabatte aktivieren, die in der Standardübersicht nicht prominent stehen.
Bleiben Sie freundlich, aber bestimmt: „Ich möchte die Kontokosten senken und habe Alternativen geprüft. Welche günstigeren Modelle können Sie mir anbieten?“ Dokumentieren Sie das Ergebnis und lassen Sie sich neue Konditionen schriftlich bestätigen.
Bürgergeld‑Praxis: Konto, Jobcenter, Pfändungsschutz
Leistungen nach dem SGB II (Bürgergeld) werden in der Regel unbar überwiesen – ein funktionierendes Girokonto ist dafür zentral. Wer bisher kein Konto hat oder nach einer Kündigung ohne Konto dasteht, sollte umgehend ein Basiskonto beantragen. Weisen Sie im Zweifel auf Ihr Recht hin und nutzen Sie die Schlichtungsstellen, wenn die Eröffnung stockt.
Wichtig für knappe Budgets: Richten Sie auf Wunsch ein P‑Konto (Pfändungsschutzkonto) ein, wenn Pfändungen drohen oder laufen. Das P‑Konto schützt einen monatlichen Freibetrag, sodass Miete, Energie und Lebenshaltung gesichert bleiben. Das geht durch Umwandlung eines bestehenden Kontos; die Bank muss zügig umstellen. Beachten Sie, dass bestimmte Kontoleistungen im P‑Konto‑Modus eingeschränkt sein können – dafür bleibt die Grundversorgung erhalten.
Nachweise schneller parat haben
Halten Sie Kontoauszüge digital bereit – viele Jobcenter akzeptieren PDF‑Uploads. Legen Sie einen Ordner „Jobcenter“ an und speichern Sie monatlich die Auszüge. So vermeiden Sie Eil‑Downloads kurz vor einem Termin. Achten Sie auf eine klare Benennung (z. B. „2025‑09‑Kontoauszug‑Giro.pdf“). Für Miet‑ und Energienachweise empfiehlt sich die gleiche Ordnung. Gute Ablage ersetzt Gebühren für Papierauszüge – und spart Zeit.
Bargeldversorgung und Karteneinsatz: so zahlen Sie gebührenarm
Bargeld ist praktisch, aber Gebühren können es verteuern. Informieren Sie sich, welche Automatenverbünde Ihre Bank nutzt und ob es Einzelhandel‑Cashback gibt. Heben Sie planvoll ab – lieber seltener und etwas höher, statt mehrfach kleine Beträge. Vermeiden Sie Fremdautomaten und Kreditkarten‑Bargeld, beides ist oft teuer.
Beim Karteneinsatz unterscheiden sich Debit‑ und Kreditkarte. Debitkarten belasten Ihr Konto sofort und sind im Alltag ausreichend. Kreditkarten können Zusatznutzen bieten (z. B. Buchungsreservierungen), bringen aber gebührenpflichtige Leistungen mit sich. Prüfen Sie, ob Sie wirklich beide Karten brauchen – nicht selten genügt eine Karte, die ins Kontopakets bereits inkludiert ist.
Digitale Werkzeuge: App‑Tricks, die wirklich helfen
Moderne Banking‑Apps bieten Funktionen, die bares Geld sparen. Aktivieren Sie Umsatz‑Push: Jede Abbuchung erscheint in Sekunden auf dem Smartphone – Sie entdecken Fehler sofort. Nutzen Sie Budget‑Töpfe oder Spaces, um Rücklagen sichtbar zu machen (Miete, Energie, Jahresrechnungen). Legen Sie Sparziele an und automatisieren Sie Mini‑Beträge – so wächst ein Notfallpolster fast unbemerkt.
Hilfreich sind Ausgaben‑Kategorien: Ein Blick zeigt, ob der Monat „aus dem Ruder“ läuft. Viele Apps warnen vor dem Gang in den Dispo. Stellen Sie Warnschwellen ein (z. B. 50 € vor Null). Wer nicht auf App‑Funktionen zugreifen möchte, erreicht einen ähnlichen Effekt mit einer simplen Excel‑Liste oder einem Haushaltsbuch – entscheidend ist die Regelmäßigkeit.
Rechenbeispiele: So groß kann der Effekt sein
Beispiel 1 – Kontoführung optimiert: Sie zahlen 7 € monatlich Grundgebühr, plus 1 € pro Abhebung an Fremdautomaten (durchschnittlich 3×/Monat). Mit Umstellung auf ein passendes Online‑Modell und planvollen Abhebungen im Verbund entfallen 7 € + 3 € = 10 € pro Monat bzw. 120 € pro Jahr. Zusätzlich wird das „Komfortpaket“ (3 €) abgewählt – Gesamtwirkung 156 € jährlich.
Beispiel 2 – Dispo ablösen: Ihr durchschnittlicher Dispo‑Saldo liegt bei −500 €. Stattdessen schließen Sie einen kleinen Ratenkredit über 500 € mit 12 Monaten Laufzeit ab. Die monatliche Rate ist überschaubar, der Zins deutlich niedriger als der typische Dispo – nach einem Jahr ist der Kredit getilgt und Ihr Konto bleibt im Plus. Ergebnis: weniger Zinslast, mehr Überblick.
Beispiel 3 – Rahmenkredit statt tiefem Dispo: Sie haben wiederkehrende Engpässe von 300–600 €. Ein Rahmenkredit mit moderatem Limit löst die Spitzen ab, die Rückzahlung erfolgt automatisch mit 10 %/Monat. Der Giro‑Dispo wird auf 0 € gesetzt – Zinsersparnis und besserer Score, weil das Konto seltener ins Minus rutscht.
Beispiel 4 – Basiskonto statt „kein Konto“: Nach einer Kündigung eröffnen Sie ein Basiskonto. Miete, Energie, Leistungen laufen wieder zuverlässig. Sie vermeiden kostenintensive Zahlungsumwege (Barüberweisungen am Schalter, Postanweisungen) und gewinnen Planbarkeit. Nach einigen Monaten wechseln Sie auf ein günstigeres Standardkonto – die Grundversorgung war der Schlüssel.
Markttrends 2025: Was Sie beim Vergleich im Blick behalten sollten
Trend 1: Differenzierte Preismodelle. Viele Banken staffeln stärker nach Nutzungsverhalten (beleglos vs. beleghaft, Anzahl Bargeldabhebungen, Art der Karte). Wer digital bleibt, zahlt im Schnitt weniger. Prüfen Sie genau, welche Komponenten inklusive sind – Debitkarte, Kreditkarte, Partnerkarte, Echtzeitüberweisung.
Trend 2: Hohe Zinsen auf kurzfristige Kreditlinien. Dispo‑Zinsen bleiben deutlich über Raten‑ und Rahmenkrediten. Wer umschuldet, spart häufig spürbar – und gewinnt Planbarkeit. Rechnen Sie persönlich nach, bevor Sie sich entscheiden.
Trend 3: Mehr App‑Features, teils als „Plus“. Einige Banken koppeln hilfreiche Funktionen (z. B. erweiterte Budgets, Multibanking) an kleine Monatsentgelte. Prüfen Sie, ob der Mehrwert die Kosten rechtfertigt – oft reichen die Basisfunktionen völlig aus.
Trend 4: Basiskonto transparenter. Durch wachsende Bekanntheit setzen mehr Verbraucher:innen auf ihr Recht. Das sorgt für bessere Prozesse – und oft für fairere Konditionen. Bleiben Sie hartnäckig, wenn die Eröffnung „kompliziert“ gemacht wird.
Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden
„Ich bleibe, weil der Wechsel zu kompliziert ist.“ Der Wechselservice nimmt Ihnen 90 % der Arbeit ab. Parallelbetrieb von zwei bis vier Wochen reicht fast immer.
„Ein Paket klingt gut, also nehme ich es mit.“ Zahlen Sie nur für Leistungen, die Sie regelmäßig nutzen. Reiserabatte oder Versicherungen, die Sie nie aktivieren, sind teure Deko.
„Dispo ist flexibel – passt schon.“ Flexibel, ja – aber teuer. Prüfen Sie Alternativen. Ein kleiner Raten‑ oder Rahmenkredit ist oft günstiger und transparenter.
„Basiskonto ist nur die letzte Notlösung.“ Es ist ein Recht – und häufig die sinnvollste Brücke zurück in den normalen Zahlungsverkehr. Nutzen Sie es selbstbewusst.
FAQ kurz & klar
Brauche ich unbedingt eine Kreditkarte? Für den Alltag reicht meist eine Debitkarte. Eine Kreditkarte ist nur nötig, wenn Sie regelmäßig Hotels/Autos buchen oder bestimmte Online‑Anbieter nutzen.
Wie vermeide ich Fremdautomaten‑Gebühren? Nutzen Sie das Automatennetz Ihrer Bank oder Cashback im Handel. Planen Sie Abhebungen – seltener, dafür etwas höher.
Schadet es meiner Schufa, den Dispo zu reduzieren? Im Gegenteil: Ein seltener genutzter oder kleiner Dispo wirkt oft positiv, weil Ihr Konto stabiler bleibt.
Ist ein Basiskonto teurer als ein Standardkonto? Möglich, aber die Gebühren müssen angemessen sein. Vergleichen Sie – und wechseln Sie, sobald ein günstigeres Modell passt.
Kann das Jobcenter ein Konto vorschreiben? Nein, aber Sie müssen zahlungsfähig sein. Ein Basiskonto erfüllt die Anforderungen und erleichtert die Kommunikation.
Schnell‑Check: So senken Sie Ihre Kontokosten heute
- Kontomodell prüfen: Passt die Grundgebühr zu Ihrem Nutzungsprofil? Online‑Variante testen, Pakete abwählen.
- Dispo‑Plan festlegen: Notfallpolster starten, Warnschwelle setzen, Alternativen (Rahmen‑/Ratenkredit) vergleichen.
- Basiskonto‑Option klären: Bei Problemen mit Konto/Kreditlinie sofort Basiskonto beantragen; Bargeldnetz checken.
10‑Minuten‑Plan für Ihren Kontosprint
Öffnen Sie das Onlinebanking und exportieren Sie die Gebühren‑Umsätze der letzten drei Monate. Markieren Sie Grundgebühr, Kartengebühren, Bargeldentgelte, Papierposten. Entscheiden Sie: Modell wechseln (heute noch beantragen) oder Gewohnheiten anpassen (digitale Auszüge, Verbund‑Bargeld). Legen Sie ein Mini‑Polster per Dauerauftrag an und setzen Sie in der App eine Dispo‑Warnung knapp über Null. Prüfen Sie abschließend, ob ein Basiskonto aktuell sinnvoller wäre – insbesondere, wenn die Schufa belastet ist oder ein Konto verweigert wurde. Jeder dieser Schritte kostet Minuten, spart aber monatelang Geld.
Fazit: Mit Struktur zu dauerhaft niedrigen Kontokosten
Ein günstiges oder kostenloses Girokonto ist kein Glücksfall, sondern das Ergebnis klarer Entscheidungen. Wer die Fixkosten konsequent senkt, Gewohnheiten anpasst und den Dispo durch planbare Alternativen ersetzt, spart jeden Monat – ohne Verzicht.
Das Basiskonto bietet zusätzlich ein verlässliches Netz, wenn es gerade eng ist. Starten Sie heute: Modell prüfen, Extras abwählen, Dispo planen, Basiskonto kennen – so bleibt mehr vom Geld dort, wo es hingehört.