Was deckt die private Haftpflicht – und was nicht?
Die Haftpflicht prüft Ansprüche, wehrt unberechtigte Forderungen ab und zahlt berechtigte Personen-, Sach- und Vermögensfolgeschäden, die du Dritten unbeabsichtigt zufügst. Eigene Schäden an deinen Sachen sind nicht mitversichert. Ausgeschlossen sind in der Regel Vorsatz, vertragliche Garantien, berufliche Risiken (dafür braucht es eine Berufs-/Betriebshaftpflicht) und Kfz-Schäden im Straßenverkehr (Kfz-Haftpflicht). Je nach Tarif können besondere Risiken nur mit Bausteinen abgedeckt sein (z. B. Drohnen/Modellflug, geliehene Dinge).
Welche Deckungssumme ist sinnvoll?
Wähle eine hohe pauschale Deckungssumme, heute üblich sind 20–50 Mio. €. Entscheidend sind nicht nur die Gesamtsumme, sondern auch Sublimits: Achte auf ausreichend hohe Grenzen für Mietsachschäden, geliehene/gehütete Sachen, Schlüsselverlust und Forderungsausfall. Eine moderate Selbstbeteiligung kann den Beitrag senken, ohne die Leistungsstärke spürbar zu mindern.
Wer ist mitversichert – Single, Paar, Familie oder WG?
Singles sichern nur sich selbst ab; Partner-/Familientarife umfassen in der Regel beide Partner und im Haushalt lebende Kinder (oft auch volljährige Kinder in Schule/Erstausbildung/Studium). In WGs reicht häufig eine Police, wenn alle Bewohner als versicherte Personen eingeschlossen sind – prüfe die Bedingungen genau. Deliktunfähige Kinder (unter 7 Jahren, im Straßenverkehr unter 10) sind je nach Tarif mit abgesichert, damit Eltern nicht auf Schäden „sitzen bleiben“.
Was gilt für Mietsachschäden und Schlüsselverlust?
Gute Tarife decken Schäden an der Mietwohnung und am gemieteten Inventar ab – achte auf realistische Sublimits und ob Glasschäden eingeschlossen sind. Schlüsselverlust (privat/beruflich) ist häufig ein optionaler Baustein; wichtig sind die Höhe der Erstattung (z. B. Schließanlage), Folgekosten und die Frage, ob berufliche Schlüssel ausdrücklich erfasst sind. Prüfe zudem, ob Schäden an Ferienunterkünften/Mietobjekten im Ausland eingeschlossen sind.
Sind geliehene/gehütete Sachen und Gefälligkeitsschäden versichert?
Viele moderne Tarife schließen geliehene, gemietete oder gehütete Sachen mit ein – oft mit eigenen Sublimits. Gefälligkeitsschäden (z. B. Umzug helfen) waren früher häufig ausgeschlossen, sind heute aber bei guten Policen eingeschlossen. Lies die Klauseln genau, da hier die größten Leistungsunterschiede liegen.
Warum ist die Forderungsausfalldeckung so wichtig?
Sie springt ein, wenn du selbst geschädigt wirst, der Verursacher keine Haftpflicht hat und nicht zahlen kann. Dein Versicherer stellt dich dann so, als hätte der Schädiger eine ausreichende Police. Achte darauf, dass Personenschäden, Sachschäden und Schmerzensgeld umfasst sind und keine unrealistischen Mindestschadenhöhen gelten.
Wie melde ich einen Schaden richtig?
Sichere die Situation, verhindere Folgeschäden und dokumentiere alles (Fotos, Zeugen, Rechnungen). Melde den Schaden zeitnah deinem Versicherer und schildere den Hergang sachlich. Leiste keine vorschnellen Schuldanerkenntnisse und unterschreibe nichts ohne Rücksprache. Bewahre Belege auf und halte Rückfragen/Fristen ein – das beschleunigt die Regulierung.
Wie wechsle ich clever – Fristen & Sonderkündigung?
Ordentlich kündigst du meist mit drei Monaten Frist zum Vertragsende; prüfe die Hauptfälligkeit in deiner Police. Ein Sonderkündigungsrecht besteht häufig nach einem Schadenfall oder bei Beitragserhöhungen ohne Mehrleistung. Vergleiche rechtzeitig Tarife, sichere dir eine lückenlose Anschlussdeckung und achte beim neuen Vertrag auf hohe Deckungssummen, starke Sublimits und wichtige Bausteine (z. B. Forderungsausfall, Mietsachschäden, Schlüsselverlust).