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Kinderdepot zum Schulstart: so legen Sie richtig los

Ein Kinderdepot pünktlich zum Schulstart ist der perfekte Moment, um Gewohnheiten zu schaffen, Rendite zu nutzen und Familiengeld klug zu organisieren.

Gerade im Spätsommer und zum Schulstart, wenn Hefte, Ranzen und Stundenpläne neu sortiert werden, passt auch der Finanzneustart ins Bild: Legen Sie eine feste Sparrate fest (z. B. 25–50 € pro Monat), richten Sie sie als Dauerauftrag ein und wählen Sie einen breit gestreuten ETF als Basis. So wird das Kinderdepot zum festen Teil Ihres Familienalltags – unkompliziert, kostengünstig und mit realistischen Renditechancen über viele Schuljahre hinweg.

Warum gerade jetzt? Schulstart als finanzieller Neustart

Der Schulstart markiert für viele Familien einen klaren Einschnitt: Neue Routinen, feste Termine, mehr Überblick – genau die Zutaten, die Sie auch für den Vermögensaufbau brauchen. Wenn Sie jetzt ein Kinderdepot eröffnen und einen automatischen ETF‑Sparplan einrichten, verknüpfen Sie positive Rituale mit einem greifbaren Ziel: finanzielle Freiheit fürs Kind, zum Beispiel für den Führerschein, das erste Notebook, ein Auslandsjahr oder die spätere Ausbildung.

 

Zudem spielt Zeit an der Börse eine zentrale Rolle. Je früher Sie beginnen, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt. Schon kleine monatliche Beträge können über Jahre erstaunlich wachsen, wenn sie breit gestreut investiert werden. Der Schulstart liefert dafür eine stimmige Geschichte: „Mit der Einschulung beginnt nicht nur das Lernen – auch unser Geld lernt zu wachsen.“

Was ist ein Kinderdepot – und was bringt es?

Ein Kinderdepot ist ein Wertpapierdepot, das auf den Namen eines minderjährigen Kindes geführt wird. Rechtlich fällt es unter die Vermögenssorge der Eltern oder Erziehungsberechtigten, praktisch investieren Sie regelmäßig in ETF‑Sparpläne oder einzelne Fonds und bauen so langfristig Vermögen auf. Im Gegensatz zu einem klassischen Sparbuch ist das Kapital nicht nur geparkt, sondern arbeitet am Aktienmarkt mit – mit höheren Renditechancen, aber auch mit Schwankungen, die Sie klug managen.

Der große Vorteil: Transparenz und Flexibilität. Sie sehen jederzeit, wie sich das Depot entwickelt, können die Sparrate anpassen, pausieren oder erhöhen, und Sie steuern die Anlagestrategie. Für Familien ist wichtig: Das Geld gehört dem Kind. Es ist zweckfrei, kann aber von Ihnen im besten Sinne „pädagogisch“ begleitet werden, indem Sie Ziele formulieren und Zwischenetappen feiern.

Rendite vs. Sicherheit: die richtige Mischung wählen

Für den langen Anlagehorizont von Kindern sind breit gestreute Aktien‑ETFs (z. B. auf globale Indizes) meist die solide Basis. Sie liefern historisch attraktive Renditechancen bei überschaubarem Aufwand. Kurzfristige Rücksetzer sind normal, langfristig glätten sich Ausschläge. Ergänzend können Sie kleine Anteile in Anleihen‑ETFs oder ein Tagesgeld‑Polster halten, falls geplante Ausgaben absehbar sind.

Wichtig ist die Balance nach Zeithorizont: Geld, das in den nächsten drei Jahren sicher benötigt wird (z. B. Klassenfahrt oder Laptop), gehört nicht in Aktien. Für alles darüber hinaus dürfen Aktien dominieren. So vermeiden Sie, in ungünstigen Marktphasen verkaufen zu müssen.

Recht & Rahmen: So funktioniert das Minderjährigen‑Depot (DACH)

Für die Eröffnung eines Minderjährigen‑Depots benötigen die Erziehungsberechtigten typischerweise Ausweise, die Geburtsurkunde des Kindes und die ausgefüllten Antragsformulare des Brokers. Die gesetzliche Vertretung liegt bei den Sorgeberechtigten, die Anlageentscheidungen treffen. Auszahlungen zu Lasten des Kindervermögens unterliegen dem sogenannten „Schonvermögen“ des Kindes und sollen dessen Interesse wahren.

Die laufende Verwaltung ist unkompliziert: Sie richten einen Dauerauftrag vom Familienkonto ein, der den Sparplan monatlich bedient. Anpassungen der Rate sind in wenigen Klicks möglich. Bei größeren Veränderungen (z. B. Depotübertrag) sind die gesetzlichen Vertreter zuständig; mit Volljährigkeit geht die Verfügungsgewalt automatisch auf das Kind über.

Deutschland, Österreich, Schweiz: die wichtigsten Unterschiede in Kürze

In Deutschland heißt das Produkt häufig Junior‑Depot oder Minderjährigen‑Depot. Meist müssen beide Sorgeberechtigten zustimmen. In Österreich und der Schweiz sind Minderjährigen‑Depots ebenfalls möglich; Details zu Identitätsprüfung, erforderlichen Unterschriften und Online‑Legitimation unterscheiden sich je nach Bank oder Broker. Prüfen Sie vorab die jeweiligen Vorgaben und ob digitale Anträge mit Video‑Ident verfügbar sind – das spart Zeit.

Für alle DACH‑Länder gilt: Eröffnen Sie das Depot unbedingt auf den Namen des Kindes, wenn das Geld dort dauerhaft liegen und dem Kind gehören soll. Depotlösungen auf den Namen der Eltern mit „internem Vermerk“ erschweren später die klare Zuordnung und können steuerliche sowie rechtliche Fragen aufwerfen.

Gebühren, Aktionen & Markttrends im Spätsommer/Herbst 2025

Zum Schulstart und in den Herbstmonaten werben viele Broker traditionell mit Aktionen: gebührenreduzierte oder gebührenfreie ETF‑Sparpläne, Startguthaben oder Prämien bei Depotübertrag. Achten Sie auf die Laufzeit dieser Angebote und vergleichen Sie, ob die regulären Konditionen dauerhaft günstig sind. Ein dauerhaft günstiger Sparplan ist wertvoller als eine einmalige Prämie.

Generell hat sich in den letzten Jahren ein klarer Trend abgezeichnet: viele Anbieter verzichten auf Depotführungsgebühren und berechnen nur geringe Ausführungsentgelte für Sparpläne. Besonders beliebt sind weltweit streuende ETFs („All‑World“, „ACWI“ etc.) sowie nachhaltige Varianten (ESG). Für Familien wichtig: Achten Sie auf einfache Handhabung, transparente Kosten und eine gute App – so bleibt der Sparvorgang alltagstauglich.

So vergleichen Sie Broker schnell & sauber

Konzentrieren Sie sich beim Vergleich auf wenige, entscheidende Kriterien: Gibt es Depotkosten? Was kostet die Ausführung eines ETF‑Sparplans? Wie flexibel sind Ratenänderungen und Pausen? Gibt es eine große ETF‑Auswahl, inklusive nachhaltiger Optionen? Wie gut funktionieren App und Desktop‑Portal? Und: Sind Aktionsangebote realistisch nutzbar, ohne dass Sie sich langfristig an teure Konditionen binden?

Ein praktischer Test ist die „Probeeinrichtung“: Legen Sie (noch vor Vertragsabschluss) in der App eine Watchlist an, prüfen Sie die Suchfunktion nach ETFs und simulieren Sie, wie ein Sparplan mit Ihrer Wunschrate eingerichtet wird. Wenn dieser Weg intuitiv ist, werden Sie ihn auch im Alltag zuverlässig nutzen.

Schritt‑für‑Schritt: In 60 Minuten zum ersten Sparplan

Schritt 1: Ziel festlegen (10 Minuten). Schreiben Sie kurz auf, wofür das Kinderdepot stehen soll: Ausbildung, Führerschein, Auslandsjahr – oder schlicht ein Grundstock fürs Erwachsenenleben. Definieren Sie einen Zeithorizont und eine grobe Summe. So bekommt der Plan Richtung und Motivation.

Schritt 2: Broker auswählen (15 Minuten). Prüfen Sie 2–3 seriöse Anbieter, die Minderjährigen‑Depots führen. Achten Sie auf Gebühren, ETF‑Auswahl und Handhabung. Favorisieren Sie die Lösung, die Sie ohne Umwege bedienen können.

Schritt 3: Depot eröffnen (10–15 Minuten). Halten Sie Ausweise und Geburtsurkunde bereit. Durchlaufen Sie die Identitätsprüfung (online, wo möglich). Öffnen Sie direkt nach der Zusage die Depotansicht und machen Sie sich mit den Menüs vertraut.

Schritt 4: ETF auswählen (10 Minuten). Suchen Sie einen breit streuenden, kostengünstigen ETF als Basis. Optional fügen Sie einen zweiten Baustein (z. B. nachhaltige Variante) hinzu. Prüfen Sie TER, Replikationsmethode und Fondsgröße.

Schritt 5: Sparplan einrichten (5 Minuten). Starten Sie mit einer Rate, die in Ihr Monatsbudget passt. Raten lassen sich später anheben. Wählen Sie ein Ausführungsdatum – zum Beispiel der Tag nach Geldeingang von Kindergeld oder Gehalt. Aktivieren Sie Dauerauftrag/Lastschrift.

Schritt 6: Überblick schaffen (5 Minuten). Legen Sie in der App Benachrichtigungen an, die Sie über Ausführungen informieren. Erstellen Sie einen Ordner „Kinderdepot“ in Ihrer Cloud/Dateiablage mit Depoteröffnung, Jahressteuerunterlagen und einer kurzen Notiz zum Anlageziel. Fertig.

Checkliste zum Schulstart (zum Abhaken)

  • Ausweise & Geburtsurkunde griffbereit, Wunschbroker ausgewählt, Sparrate im Haushaltsplan verankert
  • ETF‑Auswahl getroffen (Basis‑ETF + optional Nachhaltigkeits‑Baustein), Sparplan eingerichtet, Benachrichtigungen aktiviert

Was gehört ins Kinderdepot? ETF‑Bauplan für Einsteiger

Der Kern eines Kinderdepots sollte einfach, robust und breit sein. Für die meisten Familien heißt das: ein global streuender Aktien‑ETF als Hauptbaustein. Diese Fonds bilden tausende Unternehmen aus Industrie‑ und Schwellenländern ab und nehmen Ihnen die Auswahl einzelner Aktien ab. Je weniger Sie „umbauen“ müssen, desto eher halten Sie durch – und Durchhalten ist der größte Renditehebel.

Als Ergänzung denken viele Eltern über einen kleinen Nachhaltigkeits‑Baustein nach. ESG‑Varianten filtern bestimmte Branchen aus oder gewichten nach Nachhaltigkeitskriterien. Wichtig: Prüfen Sie, wie streng der Filter ist und ob die laufenden Kosten akzeptabel bleiben. Ebenso sinnvoll kann ein kleiner Anteil Anleihen‑ETF sein, wenn der Zeithorizont kürzer ist oder Sie sich mit 100 % Aktien unwohl fühlen.

Nachhaltig, kindgerecht, breit gestreut: so wählen Sie ETFs

Achten Sie auf die laufenden Kosten (TER): Je niedriger, desto besser – über Jahre macht das spürbar etwas aus. Prüfen Sie zudem die Fondsgröße (einige hundert Millionen Euro gelten als solide) und die Replikation (physisch oder synthetisch). Für Kinderdepots empfehlen sich oft thesaurierende Varianten, die Erträge automatisch wieder anlegen – so wächst das Vermögen ohne zusätzlichen Aufwand.

Kindgerecht heißt vor allem: erklärbar. Es ist leichter, einem Kind anhand eines Welt‑ETF zu zeigen, dass „ein kleines Stück von ganz vielen Firmen“ im Depot liegt, als mit komplexen Strategien zu hantieren. Ein einfaches, wiederholbares Konzept fördert Verständnis – und damit die Bereitschaft, dranzubleiben.

Einzahlen mit System: Taschengeld, Geldgeschenke & Automatiken

Familienbudget und Kinderdepot sollen zusammenpassen. Eine feste Sparrate ist deshalb Teil des Haushaltsplans – so selbstverständlich wie Miete und Strom. Starten Sie klein, wenn es leichter fällt: Schon 25–50 € pro Monat setzen den Zinseszinseffekt in Gang. Geburtstags‑ und Weihnachtsgeld lässt sich als Sonderzahlung hinzufügen, ohne den Monatsfluss zu stören.

Bewährt hat sich die Trennung: Alltagsgeld bleibt auf dem Familienkonto, das Investieren läuft automatisch. Je weniger Sie „per Hand“ tun müssen, desto zuverlässiger passiert es auch in stressigen Wochen. Wer mag, koppelt die Sparrate an Anlässe: zum Schulbeginn etwas mehr, in Ferienmonaten eine Pause – Hauptsache, die Grundlinie stimmt.

Sparrate festlegen: realistisch starten, dynamisch steigern

Eine gute Daumenregel lautet: Mit einem Betrag starten, den Sie nicht vermissen – und diesen Betrag jedes Jahr zum Schulstart um einen kleinen Schritt erhöhen. So entsteht ein „Spar‑Ritual“, das zur Familie passt. Viele Broker ermöglichen Cent‑genaue Raten und flexible Ausführungstage; nutzen Sie das, um die Sparrate direkt nach Geldeingang buchen zu lassen.

Wenn Extras kommen (Steuerrückzahlung, Bonus, Verkaufserlös), kann eine Einmalzahlung das Depot spürbar anschieben. Wichtig: Nicht alles sofort investieren, wenn Sie sich unwohl damit fühlen. Teilen Sie die Summe in mehrere Tranchen auf und streuen Sie über einige Monate. So dämpfen Sie das Gefühl, in einem „falschen Moment“ zu investieren.

Steuern & Freibeträge: das sollten Eltern wissen

Kapitalerträge im Kinderdepot sind – wie bei Erwachsenen – grundsätzlich steuerpflichtig. In Deutschland gibt es den Sparer‑Pauschbetrag pro Person; für Kinder kann ein eigener Freistellungsauftrag gestellt werden. Überschreiten Erträge den Freibetrag, fällt Abgeltungsteuer an. In Österreich und der Schweiz gelten eigene Regelungen für Kapitalerträge; informieren Sie sich bei Ihrem Anbieter oder einer fachkundigen Stelle. Dieser Artikel ersetzt keine steuerliche Beratung, er liefert Orientierung für den Alltag.

Wichtig ist die saubere Trennung: Das Geld im Kinderdepot gehört dem Kind. Ein „Hindurchschleusen“ von elterlichem Kapital mit kurzfristiger Entnahme kann rechtlich und steuerlich heikel sein. Planen Sie deshalb mit ruhiger Hand, dokumentieren Sie Einzahlungen und notieren Sie kurz den Zweck – das schafft Klarheit und erspart Diskussionen.

Schenken, übertragen, Volljährigkeit: wer das Vermögen besitzt

Einzahlungen ins Kinderdepot gelten als Schenkungen an das Kind. In Deutschland gibt es dabei hohe Freibeträge zwischen Eltern und Kindern; bei üblichen Sparraten sind diese in der Praxis selten relevant. Mit Volljährigkeit erhält das Kind die volle Verfügungsmacht über das Depot. Besprechen Sie frühzeitig, wie verantwortungsvoll damit umgegangen wird – idealerweise als fortlaufendes Familiengespräch.

Soll ein Depot zusammengeführt oder auf einen anderen Anbieter übertragen werden, ist das meist ohne steuerliche Nachteile möglich (Stichwort „Depotübertrag ohne Gläubigerwechsel“). Prüfen Sie vorab die Prozesse bei Ihrem Anbieter und planen Sie Überträge nicht mitten in Aktionsbedingungen, damit keine Nachteile entstehen.

Sicherheit & Risikomanagement: so bleiben Sie entspannt

Es gibt drei Stellschrauben für ruhige Nächte: Zeithorizont, Streuung, Disziplin. Je länger der Anlagehorizont, desto gelassener können Sie auf Börsenschwankungen blicken. Mit einem globalen ETF ist die Streuung gesichert. Bleibt die Disziplin – und die entsteht durch Automatik: Einmal eingerichtet, läuft der Sparplan auch dann, wenn Alltag und Schule trubelig sind.

 

Sinnvoll ist ein kleiner „Puffer außerhalb des Depots“, etwa auf Tagesgeld. Wenn kurzfristige Ausgaben anstehen, greifen Sie zuerst auf dieses Polster zurück, statt Anteile zu verkaufen. Wer zusätzlich schlafen möchte wie ein Stein, kann eine einfache Rebalancing‑Regel definieren: Einmal im Jahr prüfen und die ursprünglich geplante Aufteilung wiederherstellen.

Typische Fehler vermeiden

  • Zu kompliziert starten: Viele Bausteine erhöhen Aufwand und verleiten zu Aktionismus. Besser: ein robuster Kern‑ETF, optional ein kleiner Zusatz.
  • Vom Kurs treiben lassen: Nachkaufen bei niedrigen Kursen und pausieren bei hohen führt oft zu schlechteren Ergebnissen als stumpfes, automatisches Investieren.

Kommunikation mit Kindern: Finanzen spielerisch erklären

Ein Kinderdepot ist auch ein Bildungsprojekt. Zeigen Sie Ihrem Kind einmal im Monat die App, erklären Sie in einfachen Bildern, was passiert: „Wir besitzen winzige Stücke von ganz vielen Firmen. Manche Monate geht es rauf, manche runter – wichtig ist, dass wir lange dabeibleiben.“ Nutzen Sie reale Beispiele: neues Fahrrad vom Sporthändler (börsennotiert?), Smartphone‑Marken, Lieblings‑Eis – so wird Börse greifbar.

Beliebt sind kleine „Anleger‑Rituale“: Zum Zeugnis gibt es einen Mini‑Sparplan‑Boost, zum Schuljahresbeginn erhöhen Sie die Rate um wenige Euro. Das schafft Verbindlichkeit und macht Spaß. Wer mag, visualisiert das Depot auf einem Poster im Kinderzimmer: einmal pro Quartal ein Sticker, wenn die Sparrate zuverlässig gelaufen ist.

Motivation hochhalten: kleine Rituale, große Wirkung

Setzen Sie Zwischenziele und feiern Sie Meilensteine. Einmal pro Jahr, zum Schulstart, blicken Sie gemeinsam zurück: Was hat gut funktioniert? Welche Rate ist realistisch fürs neue Schuljahr? Vielleicht kommt ein kleiner Nebenjob in der Oberstufe dazu – auch 10 € extra pro Monat sind ein Schritt.

Bauen Sie Wissen spielerisch auf: Ein kurzes Kinderbuch über Geld, eine Podcast‑Folge im Auto, ein Brettspiel am Wochenende. Wichtig ist, dass Geldthemen normal werden – nicht nervig, nicht tabu, sondern Teil des Familienalltags.

Fortgeschrittene Optimierung: Rebalancing, Steueroptimierung, Zuschüsse

Mit wachsendem Depotvolumen lohnt ein Jahres‑Check, idealerweise immer zur gleichen Zeit. Prüfen Sie, ob die Allokation noch passt, ob Gebühren sich verändert haben und ob es neue, günstigere ETF‑Varianten gibt. Ein Rebalancing (zurück zur Zielaufteilung) begrenzt das Risiko, dass einzelne Bausteine übermächtig werden. Machen Sie daraus kein Monatsprojekt – einmal jährlich reicht.

Steuerlich können thesaurierende Fonds den Aufwand reduzieren, weil Erträge automatisch wiederangelegt werden. Prüfen Sie dennoch die jährlichen Steuerinformationen Ihres Anbieters. Wenn Verwandte regelmäßig schenken, achten Sie auf klare Zuordnung und dokumentierte Überweisungen („für Kinderdepot Max“ im Verwendungszweck). So bleibt der Überblick erhalten.

Plan B: Wenn die Börse schwankt

Schwankungen gehören dazu. Definieren Sie vorab, wie Sie reagieren: Gar nicht – der Sparplan läuft. Falls es Sie nervös macht, verringern Sie die Rate vorübergehend minimal, statt sie ganz zu stoppen. Und wenn Kurse stark gefallen sind, können kleine Zusatzkäufe sinnvoll sein – allerdings nur, wenn es zum Budget passt und Sie ruhig schlafen.

Ein hilfreiches Bild ist die „Bergwanderung“: Mal geht es steil bergauf, mal über Geröll bergab, doch das Ziel bleibt hinter dem nächsten Grat. Wer stehenbleibt und zögert, kommt nicht voran; wer in Panik umdreht, verpasst den Gipfel. Ihr Sparplan ist der stetige Schritt – klein, sicher, aber unaufhaltsam.

Häufige Fragen zum Kinderdepot (kurz & konkret)

Braucht jedes Kind ein eigenes Depot? Ja, wenn Sie die Vermögen sauber trennen möchten. Jedes Kind erhält seine eigene Depotnummer, eigene Unterlagen und eigene Ziele. Das erleichtert die Übersicht und verhindert Vermischung.

Welche Sparrate ist sinnvoll? Alles, was dauerhaft passt. Technisch ist vieles möglich; wichtiger ist, dass Sie dabeibleiben. 25–50 € monatlich sind ein guter Anfang, steigern Sie jährlich zur Einschulung oder zu Geburtstagen.

Was ist, wenn Großeltern mitinvestieren möchten? Ideal: Die Großeltern überweisen auf das Kinderdepot‑Referenzkonto oder richten selbst einen Dauerauftrag ein. So bleibt die Zuordnung eindeutig. Alternativ schenken sie zum Schulstart eine Einmalzahlung – mit kurzer Notiz zum Zweck.

Ist ein nachhaltiger ETF Pflicht? Nein. Für viele Familien ist er aber ein motivierender Baustein. Wichtig ist, dass die Gesamtkosten niedrig bleiben und die Streuung breit ist.

Soll ich Einzelaktien kaufen? Für Einsteiger ist ein globaler ETF meist die einfachere Lösung. Einzelaktien erhöhen Aufwand und Schwankungen. Wenn Sie Freude daran haben, halten Sie die Positionen klein und ergänzend.

Wie lange investieren? Idealerweise durchgehend bis zur Volljährigkeit – und darüber hinaus. Das Depot kann später als Ausbildungs‑ oder Zukunftsdepot weiterlaufen. Regeln Sie gemeinsam, wie Entnahmen geplant werden.

Wechsel des Brokers – lohnt sich das? Ja, wenn die Gebühren niedriger sind und der Service besser ist. Planen Sie den Übertrag in Ruhe und prüfen Sie, ob Sparpläne nahtlos weiterlaufen können.

Kann das Kinderdepot BAföG/Studienbeihilfe beeinflussen? Vermögen kann bei Förderungen berücksichtigt werden. Da Regeln komplex sind und sich ändern können, holen Sie im Zweifel aktuelle Informationen bei offiziellen Stellen ein.

Was tun bei Kursrekorden? Nichts ändern, solange Ihr Plan gilt. Ein Jahres‑Check genügt. Kursrekorde sind keine Handlungsanweisung, sondern eine Momentaufnahme.

Und bei Crash‑Szenarien? Emotionen erkennen, Plan prüfen, weitermachen. Die größten Renditeverluste entstehen oft durch hektisches Stoppen. Automatik schlägt Aktionismus.

Fazit: Schulstart nutzen, Plan aufsetzen, dranbleiben

Ein Kinderdepot ist keine Hexerei – es ist ein überschaubares Familienprojekt mit großem Hebel. Zum Schulstart haben Sie das perfekte Zeitfenster: Jetzt sind Routinen formbar, Motivation hoch und die To‑do‑Liste klar.

 

Mit einem günstigen Broker, einem globalen ETF und einer automatischen Sparrate schaffen Sie ein stabiles Fundament. Jedes Jahr zum Schulbeginn erhöhen Sie die Rate ein wenig, prüfen einmal die Aufteilung und erklären Ihrem Kind, wie Geld wächst. So wird aus einem einfachen Start ein jahrelanger Vorsprung.

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